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ETF – den Index kaufen

Exchange Traded Fund – kurz ETF – bedeutet übersetzt ‚börsengehandelter Investmentfonds‘. In der Regel handelt es sich dabei um einen Fonds, dessen Wertentwicklung sich auf einen Index bezieht. Die Bezeichnungen ETF und Indexfonds werden daher meist synonym verwandt. ETFs haben in den vergangenen Jahren große Bedeutung erlangt, in Deutschland sind derzeit etwa 1.000 ETF-Fonds im Angebot.

Passiv gemanagte Indexfonds

Als Referenzwerte dienen sehr oft Börsenindizes. Dabei kann es sich um einen Aktien-, Renten-, Rohstoff- oder beliebigen anderen Index handeln. Der Fonds soll sich dabei möglichst so entwickeln wie der zugrundeliegende Referenzindex. Das unterscheidet einen ETF von anderen Investmentfonds. Dort ist das Fondsmanagement bestrebt, eine bestimmte Benchmark oder einen definierten Referenzindex zu übertreffen. Man spricht hier auch von aktivem Fondsmanagement im Gegensatz zu einer typisch passiven Anlagestrategie bei ETF-Fonds.

Niedrige Kosten

Passives Fondsmanagement bietet deutliche Kostenvorteile. Da es hier im Wesentlichen nur darum geht, die Marktentwicklung nachzuvollziehen, sind häufige Umschichtungen des Fonds-Portfolios überflüssig, es fällt wesentlich weniger Aufwand für Research und Marktbeobachtung an. Die ETF-Gebühren für Anleger machen daher oft nur einen Bruchteil der sonst üblichen Beträge aus. Das ist eine Erklärung, warum Indexfonds bei Anlegern so beliebt sind.

Physische oder synthetische Replikation

Bei der Indexnachbildung gibt es grundsätzlich zwei Methoden: die physische und die synthetische Replikation. Bei der physischen Replikation werden Wertpapiere in der gleichen Zusammensetzung erworben, in der sie auch im Referenzindex enthalten sind. Umschichtungen werden nur dann vorgenommen, wenn sich die Struktur des Indexes verändert.

Die synthetische Replikation geht einen anderen Weg. Hier werden zwar auch Wertpapiere erworben, sie dienen als Sicherheit für das Fondsvermögen, müssen aber nicht zwangsläufig mit dem Index in Zusammenhang stehen. Die Indexnachbildung erfolgt über eine Swapvereinbarung mit einem Partner – in der Regel einer Investmentbank -, der über ein Wertpapier-Portfolio in der Index-Zusammensetzung verfügt.

Insolvenzrisiko vorhanden?

In der Vergangenheit wurde die synthetische Replikation wegen der noch günstigeren Kosten häufig bevorzugt. Allerdings besteht hier ein gewisses Risiko, wenn der Swap-Partner wegen Insolvenz ausfällt. Der Trend geht inzwischen zu physisch replizierten Fonds. Hier ist das Insolvenzrisiko praktisch ausgeschlossen, denn das Fondsvermögen stellt Sondervermögen der jeweiligen Investmentgesellschaft dar und kann daher nicht in eine Konkursmasse fallen.

Der beste Vermögensaufbau

ETF-Fonds eignen sich sehr gut, um systematische Vermögensbildung in unterschiedlichen Anlageklassen zu betreiben. Anleger können mit überschaubaren Beträgen in ganze Märkte, Branchen und Regionen investieren, ohne Einzelwerte kaufen zu müssen und damit hervorragend Risikodiversifikation betreiben. Empfehlungen gehen dahin, bei der Vermögensbildung auf eine langfristige Strategie zu setzen, die unterschiedliche Anlagekategorien berücksichtigt. Eine besondere Möglichkeit dazu bieten ETF-Dachfonds: das sind Dachfonds, die wiederum in Indexfonds aus unterschiedlichen Anlageklassen investieren.

Nur bedingt für Spekulation geeignet

Indexfonds sind dagegen weniger auf Investoren ausgerichtet, die kurzfristige spekulative Gewinne anstreben. Ein indexbezogener Fonds kann sich aufgrund seiner Konstruktion grundsätzlich nicht deutlich besser oder schlechter entwickeln als der jeweilige Index.

Vergleich: den besten Fonds finden

Eine Identifikation und Auswahl geeigneter ETF-Fonds lässt sich gut über entsprechende Test- und Vergleichsportale im Internet vornehmen. Hier erhält der Anleger auch eine Übersicht über das jeweilige Fondsangebot zum jeweils angestrebten Referenzindex. Tests zeigen, welche Fonds ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen.

Florian Gerber

Ich fing bei Null an und hatte mit 26 Jahren ein Nettovermögen von etwas mehr als einer Million Euro. Ich hatte wirklich eine gute Zeit. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Ich habe zu hoch gepokert. Meine Frau und ich haben im Laufe von zweieinhalb Jahren alles verloren. Danach habe ich alles gelesen, was ich in die Hände bekommen konnte. Auf MeineGeldanlage.com versuche ich, mein Wissen zu dokumentieren.