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Geld anlegen & investieren

Mit einer guten Anlagestrategie erntet man Zinsen, Dividenden, Kursgewinne, Verkaufserlöse und andere Erträge. Der Zweck einer Geldanlage besteht darin, das angelegte Kapital zu erhalten und es darüber hinaus zu vermehren und so dem Anleger bei der Erfüllung seiner Wünsche zu helfen. Dabei müssen Verbraucher die Balance zwischen hohen Gewinnen und der größtmöglichen Sicherheit für ihre Geldanlage finden. Je länger das Geld für Sie arbeitet, desto mehr profitieren Sie vom Zinseszinseffekt. Denn Zinsen und Ausschüttungen bringen nach ihrer Gutschrift auf dem Anlage- oder Depotkonto weitere Gewinne. Über viele Jahre zahlt sich das aus, auch kleine Beträge können zu einem Vermögen wachsen. Eine erfolgreiche Geldanlage setzt eine gute Vorbereitung und Disziplin voraus. Lassen Sie Ihr Geld also für sich arbeiten, aber vernachlässigen Sie es nicht.

Wer Geld anlegen will, sollte nicht gleich zur Bank oder zum Finanzvermittler gehen. Zunächst einmal ist es wichtig, sich selbst Gedanken zur Strategie der Geldanlage zu machen. Das Ziel der Anlage sollte im Mittelpunkt dieser Überlegungen stehen. Am besten ist es, man hält seine Vorstellungen schriftlich fest. So ist es leichter, den Überblick zu behalten und man lässt sich dadurch im Beratungsgespräch nicht ohne weiteres von seinen Zielen abbringen.

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Sparziele definieren

Das Ziel der Geldanlage beeinflusst die Entscheidung, in welche Anlageklassen und Finanzprodukte investiert wird, maßgeblich. Der Anleger bestimmt, ob das Geld kurz- oder langfristig investiert werden soll. Der Verwendungszweck des Kapitals ist ausschlaggebend für die Art und Weise der Investition. Ist es zum kurzfristigen Parken für einen baldigen Kauf gedacht oder soll es später zur Absicherung im Pflegefall verwendet werden? Weitere Motive zum Geld anlegen können die mittelfristige Ansammlung von Rücklagen, die Aufstockung der Rente, die Finanzierung der Ausbildung der Kinder, der Kauf eines Hauses oder die Schaffung einer Reserve für Notfälle sein. Dient es der Altersvorsorge, dem Konsum oder Vermögensaufbau? Danach richtet sich, welche Geldanlage geeignet ist. Je konkreter das Sparziel benannt werden kann, desto besser können die Eigenschaften und Risiken der Finanzprodukte auf den Zweck des Sparens abgestimmt werden. Das betrifft Anlageform, Laufzeit, Verfügungsmöglichkeiten, die Sicherheit der Anlage und die Höhe und Sicherheit ihrer Erträge.

Geldanlagestrategie

Denken Sie jedoch über den eigentlichen Anlagezweck hinaus, passt die Geldanlage zu Ihren bisherigen Kapitalanlagen? Welche Streuung wird durch die neue Anlage erreicht? Beeinflusst die Geldanlage die Gewichtung der Erträge während einer bestimmten Zeit? Sobald Anleger über mehrere Anlageverträge verfügen, sollten sie Wert auf ein koordiniertes Vorgehen und eine geplante Herangehensweise legen. Daraus ergibt sich eine Anlagestruktur, die Risiken verteilt, Verlustmöglichkeiten minimiert und Ertragszeitpunkte optimiert. Die Altersvorsorge muss beispielsweise Schritt für Schritt mit verschiedenen Finanzprodukten aufgebaut werden.

Magisches Dreieck der Geldanlage

Das individuelle Ziel des Geldanlegers ist relativ leicht formuliert. Die Anlage soll dazu beitragen, etwas anzuschaffen, Rücklagen zu bilden oder einen angenehmen Lebensabend zu gewährleisten. Auch die Geldanlage selbst muss einer Zielsetzung genügen, damit sie zu den Lebensplänen des Anlegers passt. Drei Ziele kann man mit einer Geldanlage erreichen: Sicherheit, Liquidität und Rendite. Aber diese drei können niemals gleichzeitig und nebeneinander realisiert werden, sie schließen sich gegenseitig aus. Eine hohe Rendite bedingt weniger Sicherheit bei der Geldanlage. Wer eine große Sicherheit wünscht, muss auf Prozentpunkte bei der Rendite verzichten. Eine kurzfristig verfügbare Geldanlage, die gesetzlich abgesichert ist, kann keine exorbitanten Erträge abwerfen. Unsichere Geldanlagen, die langfristig festgelegt sind, bringen immer die höchsten Renditen. Jeder Anleger muss deshalb wissen, welches der drei Ziele für ihn das Wichtigste bei seiner Anlage ist.

Wie viel Geld anlegen?

Im Vorfeld der Beratung legt man den Betrag fest, den es anzulegen gilt. Er wird ganz oder vorübergehend nicht für den Lebensunterhalt benötigt. Die Höhe des Anlagebetrages ist entscheidend für die Suche nach der passenden Anlageform. Soll der Anlagebetrag in einer Summe festgelegt oder gesplittet angelegt werden? Besteht die Absicht, den Einmalbetrag durch monatliches Sparen aufzustocken? Kann das Sparziel nur durch regelmäßige Einzahlungen erreicht werden? Es gilt, eine Antwort zu finden, ob der Betrag einmalig, unregelmäßig oder laufend investiert wird.

Mindestanlagesummen beachten

Für fest verzinste Anlagen sollte das Geld während der gesamten Vertragsdauer nicht benötigt werden. Bei schwankungsanfälligen Geldanlagen muss es dauerhaft zur Verfügung stehen, damit eventuelle Kursschwankungen nicht zu Kursverlusten führen, weil man sein Geld gerade im Börsentief braucht. Für Anlageformen wie zum Beispiel Festgelder oder Sparbriefe sind Mindesteinstiegssummen vorgesehen und teilweise hängen die Konditionen der Angebote von der Anlagesumme ab. Maximalanlagebeträge sind bei Geldanlagen selten, nur die vereinbarten Zinsen können bis zu einer Maximalsumme gelten. Der Anleger sollte sich darüber informieren, um nicht Zinserträge zu verschenken.

Risikobereitschaft bestimmen

In der Vorbereitung sollte sich der Geldanleger unbedingt mit seiner Einstellung zum Anlagerisiko beschäftigen. Diese setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Als erstes geht es um die persönliche Risikobereitschaft. Wie viel Risiko möchte ich eingehen? Die Risikobereitschaft ergibt sich aus dem Leben, den Charaktereigenschaften und der Bildung des Anlegers. Jeder verfügt über andere Erfahrungen, Kenntnisse und Fähigkeiten, die er unterschiedlich zu seinen Gunsten nutzen kann. Wer bereits schlechte Erfahrungen hinsichtlich des Verlustes von Geldanlagen gemacht hat, wird vorsichtiger an die Auswahl seiner Finanzprodukte herangehen als jemand, der bisher nur das Glück hoher Gewinne kannte. Als nächstes muss sich der Anleger einen Überblick über seine Vermögensverhältnisse verschaffen und eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Anlageverträge vornehmen. Wie viel Risiko kann ich aufgrund meiner finanziellen Verhältnisse tragen? Die individuelle Risikotragfähigkeit ist das Ergebnis dieser Überlegungen.

Risikowahrnehmung

Die am schwierigsten zu beantwortende Frage für den Anleger ist die, welches Risiko er aufgrund des empfohlenen Finanzinstrumentes eingehen muss. Diese Frage stellt sich meist erst im Laufe des Beratungsprozesses, wenn die Anlagevorschläge vorliegen. Trotzdem kann es nicht schaden, wenn sich ein Privatanleger bereits vorher über mögliche Anlageformen und deren produktspezifische Risiken Gedanken macht. Das Problem besteht darin, dass jeder Risiken anders wahrnimmt und bewertet. Das hängt von den individuellen Eigenschaften und den zuletzt aufgenommenen Ereignissen und Nachrichten ab. Eine gerade erlebte Finanzkrise lässt Risiken in einem anderen Licht erscheinen als in einer guten konjunkturellen Phase. Außerdem werden Risiken immer aus Vergangenheitssicht beurteilt, die Unsicherheit über den Eintritt künftiger negativer Ereignisse ist groß. Anleger müssen deshalb mit einem Restrisiko leben. Viele Verbraucher wünschen sich aber eine Geldanlage, die höchstmögliche Sicherheit und eine außergewöhnliche Rendite bietet sowie zu jeder Zeit ohne Verluste verfügbar ist. Eine solche Kapitalanlage gibt es nicht. Anleger müssen Kompromisse eingehen. Am besten für die Sicherheit der Geldanlage ist die Streuung aller Risiken.

Risiko auf mehrere Anlagen verteilen

Ein Risiko beinhaltet die Ungewissheit über die Erreichung des vorweg bestimmten Anlagezieles. Im schlimmsten Fall kann es durch Risiken bis zum Totalverlust der Geldanlage kommen. Da außerdem niemand vorhersagen kann, wie sich Chancen, Märkte und Risiken in der Zukunft entwickeln, ist es ratsam, seine Geldanlagen auf unterschiedliche Anlageklassen, Finanzinstrumente und einzelne Werte zu verteilen. Somit entsteht ein ausgewogenes Anlagekonzept und der Anleger erreicht eine breite Streuung der Risiken. Dieses wirkt ausgleichend bei Vermögensverlusten, begrenzt aber auch das Renditepotential.

Was bedeutet Risikostreuung?

Jeder Anleger sollte sich darüber im Klaren sein, dass sich Rendite und Risiko spiegelbildlich verhalten. Für eine hohe Rendite müssen überdurchschnittliche Risiken eingegangen werden. Mehr Sicherheit bei Geldanlagen bedeutet immer Verzicht auf Renditeprozente. Um Kursverluste zu verhindern, reicht es nicht, seine Geldanlagen auf verschiedene Finanzprodukte zu verteilen. Die Anlagen müssen über alle Anlageklassen, alle Laufzeiten und verschiedene Risiken aufgeteilt werden. Die Anlageinstrumente sollten so gestreut sein, dass sie sich in verschiedenen Marktphasen nicht gleichläufig entwickeln. Der Anleger muss wissen, wie die einzelnen Risiken wirken und sollte die höchstmöglichen Verluste kennen. Dabei müssen Verbraucher die Finanzprodukte den einzelnen Anlageklassen zuordnen können.

Hauptrisiken der Geldanlage

Das größte Risiko für den Anleger ist, dass sein Geld komplett verloren geht. Diese Möglichkeit widerspiegelt sich im Emittenten- oder Bonitätsrisiko. Der Herausgeber einer Geldanlage geht durch falsche geschäftliche Entscheidungen, fehlende Perspektiven, Krisen oder Betrug in die Insolvenz. Für Privatanleger bleiben dann nur noch geringe Summen oder gar nichts mehr von ihrem Einsatz übrig. Durch Preisschwankungen an den Kapitalmärkten können Kursverluste bei Wertpapieranlagen entstehen. Dieses wird als Kurs- oder Kursänderungsrisiko bezeichnet. Das Liquiditätsrisiko definiert die Gefahr, dass aufgrund von Liquiditätsschwierigkeiten oder fehlender marktgerechter Preise die Auszahlung des Anlagebetrages nicht erfolgen kann. Das Inflationsrisiko führt am Ende eines Sparprozesses zu einer verminderten Kaufkraft des angesparten Kapitals. Die Kosten schmälern den Anlagebetrag bzw. das Anlageergebnis erheblich. Kauft ein Anleger Wertpapiere auf Kredit, unterliegt er ebenfalls einem hohen Verlustrisiko, das sogar über seinen Kapitaleinsatz hinausgehen kann. Viele weitere Anlagerisiken sind charakteristisch für die verschiedenen Arten von Finanzinstrumenten. Somit kommt der Risikoverminderung eine große Bedeutung zu. Die umfassende Risikostreuung ist deshalb Bestandteil einer klugen Anlagestrategie.

Geldanlage bei Banken und Versicherungen

Es gibt viele Anbieter von Geldanlagen, Banken und Versicherungen sind die größten. Sie sind im Finanzsektor am besten beaufsichtigt und am meisten reguliert. Trotzdem sollte jeder Kunde die Interessenkonflikte kennen, die sich bei einer Bank- oder Versicherungsberatung auftun. Banken und Versicherungen verdienen mit dem Auflegen und Vermitteln von Geldanlagen einen Teil ihres Profites. Bankeinlagen und kapitalbildende Versicherungen weisen die größte Sicherheit unter den Geldanlagen auf. Bankeinlagen bringen feste Erträge, Versicherungserträge sind schwankend. Für Bankprodukte und Kapitalversicherungen gibt es gesetzliche Sicherheitsvorschriften und freiwillige Sicherungssysteme. Alle Bankeinlagen sind kostenlose Geldanlagen. Das Angebot an Bank- und Versicherungsprodukten ist breit gefächert und beginnt beim einfachen Girokonto.

Girokonto: Kein Anlagekonto

Das Girokonto bei einer Bank ist die Grundlage für die Nutzung vieler Dienstleistungen, zum Beispiel Bargeld abheben. Ein Girokonto ist aber keine Geldanlage im eigentlichen Sinn. Als solche kann es nur dienen, wenn es verzinst wird und dem Anleger einen messbaren Nutzen bringt. Ein Girokonto ist täglich verfügbar und dient als Grundlage für alle Buchungen, die Einnahmen und Ausgaben für den Kontoinhaber darstellen. Darüber wird der tägliche Zahlungsverkehr abgewickelt, es ist deshalb für jeden Verbraucher ein Basisprodukt. Größere Summen sollten nicht für längere Zeit auf einem unverzinsten Girokonto stehen bleiben. Denn es gibt nur wenige Kreditinstitute, die auf ihren Girokonten eine Verzinsung anbieten. Meist räumen Banken Kindern und Jugendlichen ansehnliche Girozinsen ein, um sie frühzeitig an die Bank zu binden.

Tagesgeldkonto: Kurzfristiges Zwischenparken

Für das Zwischenparken größerer Summen eignet sich ein Tagesgeldkonto viel besser. Tagesgeldkonten werden generell verzinst, am besten schneiden Onlinebanken im Konditionenvergleich ab. Tagesgeldkonten sind täglich liquide, sie unterliegen keinen Festlegungsfristen. Zuzahlungen sind ebenfalls jederzeit möglich. Sie eignen sich deshalb für die Notfallreserve, das Parken größerer Ausgabesummen, zur Überbrückung von Lücken bis zur Fälligkeit oder als Alternative zum Sparbuch. Im Unterschied zum Girokonto kann ein Tagesgeld aber nicht für Buchungen im täglichen Zahlungsverkehr genutzt werden. Ein Tagesgeldkonto ist eine gute Alternative zum unverzinsten Girokonto. Die Zinszahlung erfolgt entweder monatlich, vierteljährlich oder einmal im Jahr. Die Zinsen sind variabel gestaltet und richten sich nach der Entwicklung am internationalen Geldmarkt. Anleger sollten jedoch Beträge darauf nicht längerfristig parken, da Festgeldkonten häufig höher verzinst werden.

Festgeldkonto: Feste Laufzeit

Bei Festgeldkonten wird zwischen Bank und Kontoinhaber eine Vereinbarung getroffen, für wie lange der Vertragsinhaber der Bank sein Geld zur Verfügung stellt. Dafür bekommt er einen festen Zinssatz, der bis zum Laufzeitende gültig ist. Die Festlegungsfristen können von einem halben Jahr bis zu 10 Jahren reichen. Gebräuchlich sind jedoch Laufzeiten zwischen 1 und 5 Jahren. Die Gutschrift der Zinsen erfolgt jährlich bzw. am jeweiligen Laufzeitende. Das Geld auf dem Festgeldkonto sollte der Anleger möglichst bis zum Ende der Laufzeit liegen lassen, da die vorzeitige Auflösung eines Festgeldkontos kompliziert ist und zu Verlusten beim Zinsertrag führt. Festgelder eignen sich vor allem für mittelfristige Anlagen und falls man genau weiß, zu welchem Zeitpunkt das Guthaben wieder benötigt wird.

Sparkonto: Unrentable Anlage

Spareinlagen sind immer mit einer dreimonatigen Kündigungsfrist ausgestattet. Es gibt normale Spareinlagen, die umgangssprachlich als Sparbuch bezeichnet werden, Bonussparpläne und festgelegte Spareinlagen in Form von Festzinssparbüchern. Gemeinsam ist ihnen nicht nur die dreimonatige Kündigungsfrist, sondern auch eine Verfügungsrestriktion. Von allen Sparbüchern können im Monat jeweils nur 2.000 Euro abgehoben werden. Alle darüber hinausgehenden Beträge müssen drei Monate im Voraus gekündigt werden. Wird die Kündigungsfrist nicht eingehalten, fallen Vorschusszinsen an. Sparkonten sind meist nur sehr niedrig verzinst und werden immer weniger als Anlageform genutzt, weil sie umständlich zu handhaben sind. Das Sparbuch gilt als Urkunde und muss sicher verwahrt werden, da ansonsten unter Umständen ein Fremder vom Sparkonto Geld abheben kann. Einige Banken sind dazu übergegangen, statt Sparbüchern Sparkarten für Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker auszugeben, diese ersetzen jedoch nicht die Sparurkunde. Sparbücher sind nicht zum Zahlungsverkehr freigegeben.

Sparbriefe: Unflexible Anlageform

Sparbriefe ähneln Festgeldkonten, sind aber Namensschuldverschreibungen. Die Sicherheit von Sparbriefen ist hoch. Sie unterliegen genau wie Bankeinlagen der gesetzlichen und freiwilligen deutschen Einlagensicherung. Es gibt allerdings Sparbriefangebote, bei denen der Kontoinhaber bei Bankinsolvenz nur als nachrangiger Gläubiger behandelt wird. Sparbriefe verfügen über eine feste Verzinsung für die gesamte Laufzeit. Diese ist meist längerfristiger als bei Festgeldkonten, häufig sind es zwischen 1 und 10 Jahren. Ein Sparbrief ist eine unflexible Einmalanlage. Er kann praktisch während der Laufzeit nicht aufgelöst werden. Braucht der Sparbriefinhaber sein Geld vorfristig zurück, kann der Sparbrief beliehen werden. Vorfristige Auflösungen sind Ausnahmen in Form von Einzelfallentscheidungen. Deshalb werden Sparbriefe höher verzinst als Spar- oder Festgeldkonten. Zuzahlungen sind auf Sparbriefkonten ausgeschlossen. Drei Arten von Sparbriefen sind in Banken erhältlich, der normale, abgezinste oder aufgezinste Sparbrief. In der normalen Variante erhält der Anleger den Sparbrief zum Nennwert und am Jahresende die Zinszahlung auf sein Referenzkonto. Das aufgezinste Sparbriefkonto sammelt die jährlichen Zinszahlungen an und erstattet am Laufzeitende dem Anleger den Gesamtbetrag einschließlich Zinseszins auf sein Konto. Bei der abgezinsten Variante zahlt der Sparbriefinhaber am Anfang weniger ein. Die Zinsen werden vom Nennwert abgezogen, so dass er am Ende mit Zinsen 100 Prozent des Nennwertes zurückerhält.

Währungskonto: Schwankende Erträge

Ein Währungskonto ist ein festverzinstes oder unverzinstes Konto, das auf eine fremde Währung lautet. Ob die Bank eine Verzinsung anbietet, hängt vom Zins- und Wirtschaftsniveau des Landes ab, in dessen Währung es geführt wird. Damit wird das Inflations- und Wechselkursrisiko des Landes ausgeglichen. Währungskonten sind täglich verfügbar. Anleger sollten der Versuchung eines hohen Zinssatzes widerstehen, wenn sie die Wechselkursschwankungen und ihre Auswirkungen auf den Endertrag nicht vollständig einschätzen können. Die Risiken von Währungsschwankungen sind groß, sie können den Zinsgewinn letztendlich vollständig aufzehren. Währungskonten unterliegen keiner gesetzlichen Einlagensicherung.

Bausparvertrag: Anlage mit Darlehensanspruch

Eine reine Einmalanlage ist das Bausparen nicht. Der Bausparvertrag eignet sich für Anleger und Sparer, die später einmal Wohneigentum erwerben oder finanzieren wollen. Auch für Renovierungs- oder Modernisierungsmaßnahmen im Eigenheim kann das Geld eingesetzt werden. Mit ihren Einzahlungen sichern sich Bausparer einen Anspruch auf ein Darlehen der Bausparkasse, das zu besonders niedrigen Zinsen ausgereicht wird. Sparer zahlen 40 oder 50 Prozent auf den Vertrag ein, der Rest bis zur Bausparsumme besteht aus dem günstigen Darlehen. Die Regelsparzeit beträgt 7 bis 10 Jahre. Das Bausparguthaben wird ebenfalls verzinst, jedoch meist sehr niedrig. Dieses Darlehen kann flexibel zurückgezahlt werden, es ist für wohnwirtschaftliche Zwecke vorgesehen. Die Gewährung der staatlichen Förderung, der Wohnungsbauprämie, ist ebenfalls an eine wohnwirtschaftliche Verwendung des Ersparten gebunden. Die Prämie beträgt 8,8 Prozent auf maximal 512 Euro Einzahlungen im Jahr.

Lebensversicherung: Garantierte Verzinsung

Sind Banksparprodukte in erster Linie dafür gedacht, das überschüssige Kapital zinsbringend für eine bestimmte Frist anzulegen, tragen Versicherungsprodukte eindeutig Vorsorge- und Absicherungscharakter. Mit einer Lebensversicherung kann man gleichzeitig Kapital ansparen und das Todesfallrisiko für die Familie des Versicherungsnehmers absichern. Die Erträge von Lebensversicherungen setzen sich aus einem gesetzlich garantierten Zins, einer Beteiligung an den Überschüssen und ausgewählten Versicherungsreserven zusammen. Lebensversicherungen sind in den letzten Jahren zum Ansparen oder zur Geldanlage nicht mehr erste Wahl, da sie durch hohe Kosten und eine anhaltende Niedrigzinsphase unattraktiv geworden sind. Problematisch sind die langen Laufzeiten solcher Verträge. Kündigt der Versicherungsnehmer die Lebensversicherung weit vor Ablauf der Frist, erleidet er hohe Verluste, da Kosten und Provisionen am Anfang am stärksten sein Einzahlungskapital belasten. Verzinst wird ohnehin nur der Sparanteil, da Risiko- und Verwaltungskosten permanent anfallen. Braucht der Versicherte vorzeitig dringend Geld, sollte er vor der Kündigung die Möglichkeit der Beleihung oder des Verkaufes seiner Police prüfen.

Rentenversicherung: Aufstockung für Rente

Eine Rentenversicherung ist dafür gedacht, die gesetzliche oder betriebliche Rente durch eine private Altersvorsorge zu ergänzen und aufzustocken. Sie funktioniert ähnlich wie eine Lebensversicherung, sie kann regelmäßig bespart oder als Einmalbetrag zum Geld anlegen genutzt werden. Die Rentenversicherung enthält eine Option, sich zu Beginn des Rentenalters entweder den Einmalbetrag auszahlen oder diesen beispielsweise in eine monatliche Rente umwandeln zu lassen. Sie wird lebenslang gezahlt. Das ist der große Vorteil einer privaten Rentenvorsorge, die bei Auszahlung steuerlich privilegiert wird. Zum Ausgleich der Inflationsrate kann eine Dynamisierung der Beiträge eingebaut werden.

Die Rentenversicherung eignet sich sowohl für sicherheitsorientierte als auch renditebewusste Sparer. Es gibt sie in zwei Varianten. Einmal als fest verzinste Sparform, bei der die Versicherung den Hauptteil der Einzahlungen in Anleihen anlegt. Die mit festen Erträgen ausgestattete Rentenversicherung ist mit einem Garantiezins versehen. Dies ist der Mindestzins, zu dem der Sparanteil des Kunden während der Policenlaufzeit verzinst werden muss. Neue Angebote sehen nur noch die Garantie der eingezahlten Beiträge oder eine Garantie erst ab Verrentungszeitpunkt vor. Die zweite Variante ist die fondsgebundene Rentenversicherung. Sie heißt deshalb so, weil die Versicherungsgesellschaft hier überwiegend in Investmentfonds, vor allem Aktienfonds, investiert. Diese Variante bringt höhere Renditechancen, ist aber mit keiner Garantie versehen. Der Versicherungskunde trägt selbst das Risiko von Kursschwankungen und Kursverlusten. Die erwirtschafteten Erträge hängen von der Börsensituation zu Rentenbeginn des Anlegers ab. Er kann sich die Einzahlungen und Gewinne der Versicherung im Rentenalter in einem Betrag auszahlen oder diese verrenten lassen oder eine Kombination aus beidem wählen. Allerdings enthalten fondsgebundene Versicherungen doppelte Gebühren für die Fonds und die Police, die die Rendite des Anlegers schmälern.

Direktversicherung: Betriebliche Vorsorge

Die Direktversicherung gehört zu den Durchführungswegen der betrieblichen Altersvorsorge. Der Arbeitgeber fungiert als Versicherungsnehmer für seine Angestellten. Er schließt für sie einen Rentenversicherungsvertrag mit Garantiezins oder auf fondsgebundener Basis zu Vorteilskonditionen ab. Teile des Brutto-Einkommens bzw. Zuschüsse des Arbeitgebers werden in Beitragszahlungen für die Direktversicherung umgewandelt. Der Arbeitnehmer spart dadurch Steuern und Sozialabgaben. Er muss im Verhältnis zu einer privaten Versicherung weniger Beiträge selbst aufwenden und profitiert ggf. von Einzahlungen seines Arbeitgebers. Er erwirbt als über 25-jähriger durch die Arbeitgeberzusage einen nach 5 Jahren unverfallbaren Anspruch auf eine Betriebsrente, der auch dann nicht verfällt, wenn der Angestellte aus dem Betrieb ausscheidet. Arbeitnehmer können die Direktversicherung zum nachfolgenden Arbeitgeber übertragen, sie beitragsfrei stellen lassen oder privat aus eigenen Mitteln weiterführen. Alternativ zur lebenslangen Rente kann sich der Arbeitnehmer am Rentenbeginn das gesamte angesparte Kapital oder eine Kombination aus beidem auszahlen lassen.

Investmentfonds als Geldanlage

Investmentfonds unterteilt man in zwei Kategorien, offene und geschlossene Fonds. Sie stellen einen mehr oder weniger ausgewogenen Mix von Anlageobjekten eines oder mehrerer Kapitalmärkte dar. Sie sind sowohl für konservative als auch spekulativ veranlagte Investoren interessant. Die größere Anzahl von Fonds, die für Privatanleger aufgelegt wurden, sind offene Investmentfonds.

Offene Investmentfonds: Breit gestreute Anlage

Der Anleger investiert sein Geld in Aktien-, Renten-, Immobilien-, Rohstoff-, Geldmarkt-, Garantie-, Altersvorsorge-, Laufzeit- oder Dachfonds. Der Fondsanleger erwirbt durch Kauf Anteilsscheine am Fondsvermögen. Die Fonds sind jederzeit offen für weitere Einzahlungen. Der Anleger kann im Allgemeinen immer über sein Geld verfügen, da börsentäglich Fondspreise ermittelt werden. Einmal am Tag werden die im Fonds enthaltenen Papiere bewertet und durch die umlaufenden Fondsanteile dividiert, so dass auf diese Weise der Fondspreis pro Anteil ermittelt wird. Die Fondsmanager unterliegen gesetzlichen Kapitalanlagerichtlinien und entscheiden auf professioneller Basis über Käufe und Verkäufe von Wertpapieren. Fonds können zur Einmalanlage oder zum regelmäßigen Sparen genutzt werden, die Einstiegshürden für Anlagen sind sehr gering.

Um das Anlagerisiko breit zu streuen, sind offene Investmentfonds ideal. Sie stellen eine gebündelte Anlage dar, die von Experten gemanagt wird. Eine Position des Fonds darf nicht mehr als 5 Prozent des gesamten Sondervermögens ausmachen und die Fondsmanager dürfen sich nicht mit mehr als 10 Prozent des Fondsvermögens an einem Unternehmen beteiligen. Fonds beziehen sich auf Anlageklassen, Branchen, Themen oder Laufzeiten. Fondsmanager investieren in verschiedene Finanzinstrumente, die zum Thema oder der Anlageklasse passen und überdurchschnittliche Erträge versprechen. Die Geldanlage in Fonds bringt variable Erträge, da die in ihnen enthaltenen Wertpapiere Kursschwankungen unterliegen. Dennoch zählen offene Investmentfonds zu den sichersten Wertpapieranlagen. Fonds werden als Sondervermögen geführt, das heißt, die Anteile werden getrennt vom sonstigen Vermögen der Kapitalanlagegesellschaft gehalten. Die Insolvenz der Fondsgesellschaft hat keine unmittelbaren Auswirkungen für die Anteilsinhaber. Die Gläubiger der Gesellschaft haben keinen Zugriff auf das Sondervermögen. Ebenso sind Anleger nicht von einer Pleite ihrer Bank betroffen. Die Anteile der Fonds kann der Anleger in ein Depot bei einer anderen Bank übertragen lassen. Für Fondsanleger existieren Verlustrisiken aufgrund schlechten Managements, der Abwicklung eines Fonds wegen mangelnder Liquidität oder der Fusion von Fonds in einer schlechten Börsenphase.

Geschlossene Fonds

Geschlossene Fonds werden aufgelegt, wenn einzelne Objekte oder Großprojekte finanziert werden sollen. Die Einsammlung von Anlegergeldern erfolgt ausschließlich zum Zweck der Projektfinanzierung. Sind die benötigten Gelder eingeworben, wird der Fonds für weitere Einzahlungen geschlossen. Im Gegensatz zu offenen Investmentfonds sind die geschlossenen Fonds nicht börsentäglich handelbar, es existiert kein funktionierender Markt dafür. Die Einstiegsbeträge liegen weit höher, meist bei 5.000 Euro. Anleger können in Immobilien, Flugzeuge, Schiffe, Container, Solar- oder Medienprojekte investieren. Auch Wagniskapital für junge Unternehmen wird auf diese Weise bereitgestellt. Die Laufzeit dieser Kapitalanlagen steht von vornherein fest, sie beträgt oft zehn und mehr Jahre. Eine vorzeitige Verfügung über das Geld des Anlegers ist im Allgemeinen nicht möglich, Angebote können über einen Zweitmarkt eingestellt werden. Die Investition in einen geschlossenen Fonds trägt den Charakter einer unternehmerischen Beteiligung und ist deshalb mit hohen Risiken behaftet. Es besteht nicht nur ein Totalverlustrisiko für den Kapitaleinsatz, sondern unter Umständen müssen zusätzliche Mittel bereitgestellt werden. Ein solcher Fonds kann schnell in Schieflage geraten, wenn sich die wirtschaftliche Lage und die Nachfragesituation seit seiner Auflegung grundlegend geändert haben.

Chancen und Risiken von Investmentfonds

Mit Investmentfonds hat man Chancen auf Renditen, die über der Entwicklung des Referenzmarktes liegen. Durch die breite Streuung bei offenen Investmentfonds in viele verschiedene Anlageobjekte und ihre Ausgewogenheit sind die Verlustmöglichkeiten reduziert. Entscheidet sich das Fondsmanagement für die richtigen Einzelwerte, ist es möglich, eine überdurchschnittliche Rendite zu erreichen. Transaktionen innerhalb von Fonds bleiben steuerfrei. Bei geschlossenen Fonds stehen theoretisch die höchsten Renditen in Aussicht.

Wiederanlage der Erträge

Fondsanleger können von der Art der Ertragsanlage profitieren. Es gibt ausschüttende und thesaurierende Fonds. Die vom Fonds erwirtschafteten Erträge werden bei ausschüttenden Fonds auf das Verrechnungskonto des Fondskäufers gebucht. Er erhält diese anteilig entsprechend seiner Fondsanteile. Gleichzeitig sinkt der Fondspreis um die Höhe der Ausschüttung pro Anteil. Es werden Dividenden, Zinsen, Mieten, andere Verkaufserlöse und Kursgewinne ausgeschüttet. Die Wiederanlage des Ausschüttungsbetrages in Anteile desselben Fonds erfolgt stets kostenlos. Bei thesaurierenden Fonds dagegen belässt man die Erträge im Fonds, die Erlöse widerspiegeln sich im Fondspreis. Der Fondsanleger realisiert die Gewinne über den höheren Fondspreis erst, wenn er seine Anteile verkauft. Beide Fondsarten unterliegen auch einer unterschiedlichen steuerlichen Behandlung.

Risiken offener Fonds

Die Fondspreise von offenen Investmentfonds können wie Aktien- oder Anleihekurse schwanken. Wird die Preisfestsetzung aufgrund von Liquiditätsschwierigkeiten oder der Liquidation des Fonds ausgesetzt, kann der Anleger vorübergehend oder gar nicht mehr über seine Geldanlage verfügen. Dabei treten meist größere Kursverluste auf, weil Fondsvermögen unter Marktwert veräußert werden muss. Trifft das Fondsmanagement falsche Anlageentscheidungen, können unvermutete Kursrückgänge eintreten. Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss der Fondskosten auf das Anlageergebnis. Vor allem die laufenden Kosten schmälern die Rendite des Fondsanlegers merklich. Offene Fonds sollten deshalb nur so viel wie nötig umgeschichtet werden.

Risiken geschlossener Beteiligungen

Geschlossene Fonds sind von vornherein illiquide. Das größte Risiko für den Investor ist jedoch, dass er als Anleger für den Erfolg der unternehmerischen Beteiligung mithaftet. Er kann also einen Totalverlust seiner Kapitalanlage erleiden und im ungünstigsten Fall sogar zusätzlich Geld nachschießen müssen. Deshalb sollte jeder Anleger das Kleingedruckte im Verkaufsprospekt des geschlossenen Fonds genau lesen. Die Fondsinitiatoren sollten idealerweise schon viele geschlossene Fonds erfolgreich aufgelegt haben. Anleger müssen wissen, in welche Projekte und Maßnahmen ihr Geld gesteckt wird. Das für das jeweilige Projekt eingesetzte Fremdkapital birgt weitere Risiken für den Ausfall der Anlage. Verstärkt müssen Investoren auch auf die Kosten achten, da diese bei geschlossenen Beteiligungen bereits einen Großteil des Kapitals aufzehren können. Privatanleger sollten sich nur dann an geschlossenen Fonds beteiligen, wenn sie sicher sind, dass sie im Falle des Scheiterns der Unternehmung ohne weiteres auf ihr Kapital verzichten könnten. Auch wer es sich leisten kann, sollte möglichst nicht mehr als 10 Prozent seines gesamten Kapitals in eine geschlossene Beteiligung investieren.

Gute Investmentfonds finden: Langfristige Wertentwicklung beachten

Vergleiche von offenen Investmentfonds beruhen immer auf Vergangenheitsbetrachtungen. Sie sind keine Garantie, dass der Fonds auch in Zukunft eine ertragreiche Entwicklung nimmt. Arbeitet das Fondsmanagement jedoch kontinuierlich über viele Jahre auf hohem Niveau, sind weiterhin gute Ergebnisse zu erwarten. Vergleichsportale im Internet helfen bei der Auswahl des richtigen Fonds, indem sie Wertentwicklungen beispielsweise über die letzten 3 Jahre veröffentlichen. Performancestatistiken über 1 oder 3 Jahre sind aufgrund der Börsenzyklen jedoch zu kurz. Privatanleger sollten älteren Fonds vertrauen, die sich bereits 10 Jahre oder länger erfolgreich am Markt behaupten und nicht kurzfristigen Trends folgen. Über die Fondsgesellschaft selbst sind Performancestatistiken für längere Zeiträume abrufbar. Der Anleger sollte den Inhalt des Fonds kennen und überprüfen, ob dieser zu seiner Anlagestrategie passt.

Aktienhandel an der Börse

Die Aktienanlage eignet sich besonders für die Altersvorsorge, weil Aktien die besten Renditechancen eröffnen. Langfristig sind Renditen von 5 bis 8 Prozent möglich, falls man einige Anlageregeln beachtet. Lukrative Einstiegschancen gibt es in jeder Börsenphase, sofern man sich gründlich mit den Unternehmenskennzahlen beschäftigt. Man sollte nur das Geld in Aktien investieren, auf das man längerfristig nicht angewiesen ist. Ein Aktienkauf auf Kredit verbietet sich wegen der Risiken für den Normalanleger. Aktien werden bei der Bank in einem Depot verwahrt.

Eröffnung eines Depots

Der künftige Aktienanleger muss die Depotkonditionen von unterschiedlichen Banken vergleichen. Er sollte dabei sein Anlageverhalten berücksichtigen. Braucht der Anleger keine Beratung zu Aktien, kann er ein Depot ohne Depotgebühren wählen. Depots sind bei fast allen Direktbanken und Onlinebrokern kostenlos. Will er seine Aktienanlagen häufig umschichten oder auf hohe Kursgewinne spekulieren, sind die Ordergebühren das wichtigere Entscheidungskriterium. Denn diese Gebühren fallen im Gegensatz zu den jährlichen Depotgebühren bei jeder Transaktion an. Die Vergleichstools im Internet helfen, die die Anzahl der Käufe und Verkäufe berücksichtigen.

Das Depot kann auf einen Namen oder mehrere Depotinhaber lauten. Bei Onlinebanken erfolgt die Eröffnung zu Hause am Computer. Der Kunde druckt die Unterlagen selbst aus und lässt sich die Identität der Depotinhaber mittels des Postident-Verfahrens bestätigen. Dazu muss er sich mit Personalausweis oder Reisepass legitimieren. Ein Freistellungsauftrag für Kursgewinne und Dividenden darf nicht vergessen werden. Der Depotübertrag zu einer anderen Bank ist kostenlos. Anleger sollten Depots ohne Bestand löschen lassen, damit sie Leerdepotgebühren sparen.

Grundlagen zum Aktienhandel

Als Aktionär ist man Mitinhaber des jeweiligen Unternehmens. Man investiert in Sachwerte, die der Firma gehören. Fast alle Aktien sind ständig handelbar. Ein Investment in einzelne Aktien ist sehr kostengünstig. Der Aktienanleger zahlt nur die Börsenhandelsgebühr, eine Orderprovision und diverse Clearinggebühren. Oftmals hängen die Transaktionspreise vom Ordervolumen ab. Diese Kosten liegen aber weit unter denen, die für ein professionelles Fondsmanagement anfallen. Bei der Aktieninvestition entscheidet der Anleger in den allermeisten Fällen selbst, welche Werte er kauft. Steigt er zu einem niedrigen Kurs in eine Aktie ein, die zukünftig hohe Gewinne erwirtschaften kann, sind seine Ertragsaussichten hervorragend. Anleger profitieren von Kursgewinnen, Dividenden und Bezugsrechtserlösen. Ein Aktieninvestor sollte jedoch niemals einen größeren Betrag in nur einen oder wenige Einzelwerte stecken, da Aktienkurse hohen Wertschwankungen unterliegen können.

Risiken durch Aktienkauf

Es gibt viele Faktoren, die den Kurs einer Aktie beeinflussen. Nicht alle kann ein Anleger mittels Analyse und Information durchschauen oder genau einschätzen, beispielsweise die Marktpsychologie. Die Kursentwicklung der Aktien folgt nicht streng dem Wachstum betriebswirtschaftlicher Kennziffern, Prognosen sind unmöglich. Aufgrund der konjunkturellen Entwicklung und unternehmerischen Entscheidungen besteht ein erhöhtes Risiko für Kursverluste. An erster Stelle ist bei Aktien das Insolvenzrisiko der Aktiengesellschaft zu nennen. Ein Aktionär ist Miteigentümer der Firma, in die er investiert hat. Geht diese Firma Pleite, ist sein angelegtes Geld überwiegend verloren. Markt- und Preisschwankungen können ebenso zu Kurseinbußen führen. Weitere Risiken sind der Dividendenausfall oder das Delisting von der Börse, der Widerruf der Börsenzulassung durch das Unternehmen.

Hinweise zum Börsenhandel

Die Auswahl von Aktien muss sehr sorgfältig vorgenommen werden. Privatanleger sollten nur Aktien handeln, die an einer offiziellen Börse zugelassen sind. Der Börsenhandel wird überwacht und die Aktiengesellschaften müssen regelmäßig standardisierte und international anerkannte Berichte und Kennziffern veröffentlichen. An der Börse wird immer die Zukunft gehandelt. Die Kursentwicklung beruht auf der Einschätzung künftiger Unternehmensgewinne und läuft der Gegenwart 6 bis 9 Monate voraus. Hilfreich ist beim Aktienverkauf der Einsatz von Limits, so dass sich eingetretene Verluste begrenzen lassen und Gewinne realisiert werden können. Ein Aktieninvestment sollten Anleger als langfristiges Engagement verstehen und dieses in festen Abständen überwachen, beispielsweise monatlich. Je öfter Anleger mit Aktien handeln, desto geringer sind die Erfolgsaussichten. Gewinnträchtige Aktien über Jahre zu behalten, verspricht für die Altersvorsorge die beste Rentabilität.

Kursbeeinflussende Faktoren

Die Börse bewertet bestimmte Vorgänge im Unternehmen. So wirkt sich beispielsweise der Austausch eines schlechten Managers kurserhöhend aus. Weitere positive Faktoren für den Aktienkurs sind übertroffene Gewinnprognosen, Aktienrückkäufe, Dividendenerhöhungen, Kostensenkungsprogramme, Übernahmen mit Synergieeffekten und Kapitalerhöhungen, die für sinnvolle Investitionen verwendet werden. Negativ können sich dagegen Dividendenstreichungen, enttäuschte Geschäftsprognosen, Kapitalerhöhungen zum Ausgleich von Verlusten, Aktienverkäufe von Unternehmensinsidern oder Kapitalherabsetzungen auswirken. Das Risiko für den Investor besteht darin, dass er nie genau einschätzen kann, ob und wie diese Faktoren den Aktienkurs beeinflussen.

Welche Aktien kaufen?

Die Auswahl der Einzelwerte beruht auf einer Aktienanalyse und der Beobachtung des internationalen Aktienmarktes. Anleger sollten sich Kennzahlen wie Umsätze, Cash-Flow, Gewinn, Verschuldungsgrad, Dividendenzahlungen und die Kursentwicklung der letzten Jahre ansehen. Kaufenswert sind Papiere von Unternehmen, die in ihrer Branche Weltmarktführer sind, zukunftsfähige Erzeugnisse und Absatzmärkte besitzen sowie über eine gewisse Preissetzungsmacht verfügen. Die Risiken sollten über Länder, Branchen und Währungen verteilt sein. Kaufen Unternehmensinsider diese Aktie ebenfalls, ist das eine Bestätigung der Kaufentscheidung. Durch kurzfristige Kursschwankungen und Nachrichten sollten sich Aktienanleger nicht aus der Ruhe bringen lassen. Sind der Geschäftsverlauf der Aktiengesellschaft und ihre Zukunftsaussichten intakt, besteht kein Grund, an der Kaufentscheidung zu zweifeln. Verstehen Käufer, dass es unmöglich ist, nur die Gewinner zu identifizieren, und bringen diese Geduld bei der Beurteilung ihrer Investments mit, erwarten sie mit Aktien nach vielen Jahre hohe Renditen.

Börsengehandelte Fonds

Eine spezielle Art von Investmentfonds sind die ETFs (Exchange Traded Funds), die direkt an der Börse gehandelt werden. Es handelt sich um Indexfonds, die passiv einen Aktien-, Renten-, Rohstoff-, Währungs- oder anderen Index nachbilden. Durch den Verzicht auf ein aktives Fondsmanagement sind diese Fonds sehr kostengünstig. Sie haben keinen Ausgabeaufschlag und nur eine geringe Verwaltungsgebühr. Es gibt zwei Arten von Indexfonds, physische und synthetische.

Chancen von Indexfonds

Die börsengehandelten Indexfonds bilden die Wertentwicklung ihres zugrunde liegenden Index vollständig oder teilweise ab. Sind zu viele Einzelwerte in einem Index enthalten, was zu erhöhten Aufwendungen führen würde, werden die den Index am besten repräsentierenden Werte ausgewählt. Die Nachbildung geschieht bei physischen Indexfonds durch den Kauf der im Index enthaltenen Papiere und bei den synthetischen Fonds durch Tauschgeschäfte mittels Swaps auf der Grundlage anderer gleichartiger Finanzinstrumente. Der Anleger nimmt also in jedem Fall an den Renditechancen des jeweiligen Marktes teil. Er braucht sich keine Gedanken zu machen, welche Werte er kaufen soll, sondern nur, wann er in welchen Markt investieren will. ETFs sind als Sondervermögen unabhängig vom Geschäft der Investmentgesellschaft, also eine sehr sichere Anlage.

Risiken der ETFs

Die Risiken bei physischen ETFs liegen darin, dass die im Fonds enthaltenen Aktien verliehen werden, um zusätzliche Gebühren einzunehmen. Falls der Fonds die Aktien nicht zurückerhält, ist mit Verlusten zu rechnen. Bei synthetischen Indexfonds sind die Swap-Geschäfte das eigentlich Riskante. Fällt ein Swap-Partner, eine Bank, wegen Insolvenz aus, kommt es ebenfalls zu Problemen. Deshalb gibt es Vorschriften, dass nur 10 Prozent des Fondsvermögens mit einem Swap-Partner abgewickelt werden dürfen und es gibt außerdem besicherte synthetische Fonds. Bildet ein Fonds einen sehr exotischen Wertpapiermarkt nach, sind die laufenden Kosten höher als normalerweise. ETFs sind aufgrund ihrer einfachen Handhabung, der hohen Transparenz und der geringen Kosten auch eine lukrative Möglichkeit für Kleinanleger, an Börsenerfolgen teilzuhaben. Indexfonds können ebenso für einen Sparplan genutzt werden. Sparer sollten sich jedoch über Abwicklungsgebührenzuschläge für Indexfondssparpläne durch die jeweilige Bank informieren.

Staatsanleihen

Kapitalanleger, die eine hohe Sicherheit suchen, können ebenso in Staatsanleihen investieren. Eine sorgfältige Auswahl vorausgesetzt, versprechen diese gute Renditen. Sie sind sowohl für kurz-, mittel- als auch langfristige Investoren geeignet. Es gibt Staatsanleihen, die nur für Großinvestoren emittiert werden, und Staatsanleihen, die in kleiner Stückelung auch für Privatanleger geeignet sind. Allerdings sollten sie nur eine Beimischung im Depot darstellen.

Wie funktionieren Staatsanleihen?

Bei Staatsanleihen ist der Staat der Schuldner, der Anleihen, Obligationen oder Schatzbriefe herausgibt, und diese am Ende der Laufzeit zu 100 Prozent zurückzahlt. Diese Bonds sind größtenteils mit einem festen Zinssatz ausgestattet und gelten als eine der sichersten Anlagen der Welt, weil Staaten selten ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Sie sind also gut geeignet, ein Depot breit zu diversifizieren. Der Zins fungiert als Prämie für das Risiko, das die Anleihe nicht zurückgezahlt wird. Je höher die Verzinsung, desto größer die Wahrscheinlichkeit des Ausfalls einer Staatsanleihe. Deshalb ist es wichtig, zwischen sicheren und riskanten Anleihen zu unterscheiden.

Während der Laufzeit schwanken die Kurse von Staatsanleihen, weil sie auf dem Markt als Wertpapier gehandelt werden. Steigt das allgemeine Zinsniveau, dann sinken die Kurse von den am Markt befindlichen niedriger verzinsten Staatsanleihen. Fallen die Zinsen dagegen, steigen die Kurse von festverzinslichen Wertpapieren. Die Kurse langlaufender Staatsanleihen reagieren wesentlich empfindlicher auf einen Zinsanstieg, deren Kurse fallen weit stärker als die kurzfristiger Staatspapiere. Diesem Kursrisiko ist jedoch nur der Privatanleger ausgesetzt, der die Anleihen vorzeitig veräußern möchte. Wegen des Devisenkursrisikos ist zu beachten, in welcher Währung die Staatsanleihen emittiert wurden.

Sichere Staatsanleihen: Geringe Risikoprämie

Sichere Anleihen kommen aus den Staaten, die eine geringe Verschuldung aufweisen, über eine langjährig wachsende Wirtschaft verfügen und die historisch betrachtet keine oder wenige Pleiten, die bereits viele Jahrzehnte zurückliegen sollten, aufweisen. Die Risikoprämie dieser Bonds ist minimal. Dafür braucht der Anleger wenig Bedenken haben, dass er sein Geld nicht wiederbekommt. Das Zinsniveau von sicheren Staatsanleihen unterschiedlicher Laufzeiten fungiert deshalb auch als Maßstab für den risikolosen Zins eines Landes. Als sicher gelten heute beispielsweise Staatsanleihen aus den USA oder Deutschland. Dazu gehören auch etwas höher verzinste staatsnahe Anleihen, deren Bonität von der emittierenden staatlichen Bank oder dem jeweiligen Bundesland abhängt. Diese weisen ein vertretbares Rendite-Risiko-Profil auf.

Riskante Staatsanleihen: Unsichere Rückzahlung

Als wesentlich riskanter werden Anleihen von Staaten bewertet, deren Rückzahlung unsicher ist. Deren Verzinsung liegt weit über den Zinsen sicherer Staatsanleihen. Erklärt ein Staat, seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen zu können oder zu wollen, müssen die Anleger oft jahrelang warten, ehe sie einen mehr oder weniger geringen Teil ihrer Forderungen zurückerhalten. Als riskant eingestuft werden Anleihen von Krisen- oder Schwellenländern. Privatanleger sollten Staatsanleihen deshalb nach ihrer Bonität aussuchen und Spekulationen vermeiden. Es empfiehlt sich, als Anleger sichere Staatsanleihen bis zu ihrer Fälligkeit zu halten und damit einen ausgleichenden Baustein für deflationäre Wirtschaftsphasen im Depot zu haben.

Altersvorsorge mit staatlicher Förderung

Wer sein Geld langfristig mit dem Ziel Altersvorsorge anlegen möchte, hat die Qual der Wahl. Ein unentbehrlicher Bestandteil der privaten Altersvorsorge sind Anlagen mit staatlicher Förderung. Die staatlichen Fördermittel erhöhen die Rendite des Anlegers, insbesondere Rentenversicherungen werden vom Staat bezuschusst. Direkte Zuwendungen fließen in die Riester Produkte. Auf Antrag sind alle zertifizierten Verträge von Arbeitnehmern, Beamten, Richtern, rentenversicherungspflichtigen Selbständigen, Soldaten, Beziehern von Vorruhestandsgeld und Erwerbsminderungsrente sowie Arbeitslosen, die eine Mindestsumme von 60 Euro einzahlen, förderfähig.

Riester-Rente

Bei der Riester-Rente handelt es sich um einen Oberbegriff für Finanzprodukte, die zu einer zusätzlichen Rentenzahlung führen und nach dem ehemaligen Arbeitsminister Riester benannt wurden. Sein Geld kann man in Riester Fondssparpläne, Riester Banksparpläne und Riester Rentenversicherungen anlegen. Das geht mittels regelmäßiger monatlicher, quartalsweiser oder jährlicher Zahlungen. Wer mindestens 4 Prozent seines Brutto-Einkommens aus dem Vorjahr auf einen solchen Vertrag einzahlt, erhält die Höchstförderung vom Staat. Diese beträgt 154 Euro, dazu kommen noch Kinderzulagen für jedes Kind und eine einmalige Zulage für junge Berufseinsteiger unter 25. Außerdem erfolgt eine steuerliche Förderung bis zum Maximalbetrag von 2.100 Euro als Sonderausgabenabzug, wenn der steuerliche Vorteil die staatlichen Zulagen überschreitet. Die Riester Förderung zu beantragen, lohnt sich insbesondere für junge Familien, Geringverdiener mit Kindern und Gutverdiener. Während der Ansparphase sind die Guthaben vor Pfändung und der Streichung von Hartz IV sicher, sofern die Zuschüsse beantragt wurden. Zu beachten ist jedoch, dass sowohl Renten- als auch Teilauszahlungen im Alter komplett zu versteuern sind. Der Sparer kann sich alternativ zur Rente höchstens 30 Prozent seines Guthabens als Einmalsumme auszahlen lassen. Eine Kündigung vor Ende der Laufzeit führt prinzipiell dazu, dass die staatlichen Zulagen zurückgezahlt werden müssen.

Riester Fondssparpläne

Das Riestersparen mit Fonds verspricht gute Performancechancen. Es sollte sich über einen längeren Zeitraum vor allem für junge Sparer auszahlen, die die unvermeidlichen Kursschwankungen aussitzen können. Für Riester Fondssparpläne gilt eine Besonderheit. Sie garantieren dem Sparer am Ende die Auszahlung der eingezahlten Beträge plus der erhaltenen staatlichen Zuschüsse. Insbesondere mit Aktienfonds sollten überdurchschnittliche Renditen möglich sein, denn das Fondsmanagement schichtet rechtzeitig vor Rentenbeginn in weniger schwankungsanfällige Rentenfonds um. Die Auszahlung der Rente erfolgt mittels Fonds-Auszahlplan, der ab dem 85. Lebensjahr von einer Rentenversicherung abgelöst wird. Eine vorzeitige Vertragsauflösung ist wegen der Verlustmöglichkeiten und der hohen Kosten nicht zu empfehlen.

Riester Banksparpläne

Die Erträge von Riester Banksparplänen unterliegen dagegen keinen Kursschwankungen und der angesparte Betrag bleibt erhalten. Die Einzahlungen der Sparer werden mit variablen Zinsen vergütet, was sich besonders in Phasen steigender Zinsen lohnt. Außerdem erhalten die Kunden jährlich oder am Laufzeitende einen Bonus in Form einer prozentualen Gutschrift auf die Sparraten. Riester Banksparpläne eignen sich vor allem für sicherheitsorientierte Sparer und ältere Antragsteller, die bis zu ihrem Rentenbeginn nur noch wenig Zeit haben. Banksparpläne sind mit keinerlei Kosten verbunden. Leider gibt es bei Filialbanken ein spärliches Angebot, zertifizierte Banksparpläne sind meist nur im Internet zu finden. Die Gestaltung der Auszahlphase ist jedoch komplizierter und erfolgt mittels Bank-Auszahlplänen oder einer privaten Rentenversicherung.

Riester Rentenversicherungen

Die Riester Rentenversicherung ist eine klassische Rentenversicherung als fest verzinste Variante mit Garantiezins. Die Überschüsse, die nicht garantiert sind, können jedoch in Anleihen oder Aktienfonds fließen. Damit bestehen höhere Renditechancen als bei der Versicherung mit ausschließlich fester Verzinsung. Die Rentenzahlung sichert dem Vertragsinhaber lebenslang eine Aufstockung seiner gesetzlichen Rente. Riester Rentenversicherungen eignen sich für sicherheitsbewusste Sparer im jüngeren und mittleren Alter sowie für alle, die sich während der Laufzeit nicht um ihre Vorsorge kümmern wollen.

Rürup-Rente: Steuerliche Förderung

Eine andere Form der Altersvorsorge, die vom Staat gefördert wird, ist die Rürup-Rente. Es handelt sich dabei um eine private Rentenversicherung, die ähnlich wie die gesetzliche Rente ausgestaltet ist. Sie wurde vor allem für die vielen Freiberufler und Gewerbetreibenden konzipiert, die keine Möglichkeit haben, sich an der gesetzlichen Rentenversicherung zu beteiligen oder zu wenig für ihre Altersvorsorge tun. Sie ist nach dem Wirtschaftsfachmann Prof. Dr. Dr. Bert Rürup benannt. Es kann regelmäßig in kleinen Raten oder mittels Jahresbeitrag gespart werden. Das angesparte Kapital kann nur in Form einer regelmäßigen Rentenzahlung entnommen werden. Diese Rente ist personengebunden, sie ist weder beleihbar, noch übertragbar, vererbbar oder verpfändbar. Für den Ehepartner kann eine Partner-Rente eingeschlossen werden. Die Einzahlungen werden steuerlich begünstigt. Insgesamt sind 20.000 Euro pro Person von der Steuer absetzbar, derzeit sind es davon 78 Prozent. Dieser Betrag steigt jedes Jahr um 2 Prozent, bis 2025 die vollen 20.000 Euro pro Jahr erreicht sind. Die Rürup-Rente ist vor allem für Selbständige und sehr gut verdienende Angestellte vorteilhaft.

Investitionen in Immobilien

Der Erwerb von Immobilien ist für Anleger, die nach sicheren Geldanlagen suchen, eine gute Gelegenheit, langfristig stabile Erträge zu erwirtschaften. Sie können ein Eigenheim oder eine Wohnung kaufen, um diese selbst zu nutzen und im Alter mietfrei zu wohnen. Genauso kann der Erwerb von Häusern, Grundstücken oder Eigentumswohnungen zur Vermietung oder Verpachtung als Renditeobjekt dienen. Immobilien sind wertstabile Anlagen, denen die Inflation wenig anhaben kann. Es kommt bei ihnen auf Lage, Preis und Nutzungsmöglichkeiten an. Allerdings sollte niemand sein ganzes Kapital in eine oder mehrere Immobilien stecken, denn damit wird eine schlechte Risikoverteilung erreicht.

Eigenheim finanzieren: Mietfreies Wohnen

Ein Eigenheim kann eine gute Altersvorsorge sein. Das Haus oder die Wohnung, die ihm selbst gehört, erspart dem Anleger über viele Jahre Mietzahlungen und er muss nicht damit rechnen, etwa im Alter wegen Eigenbedarf des Vermieters gekündigt zu werden. Man kann die Immobilie aus Eigenmitteln oder mithilfe von Krediten finanzieren. Der Traum von den eigenen vier Wänden ist in Niedrigzinsphasen besonders schnell und günstig realisierbar. Die Finanzierung erfolgt in den meisten Fällen über ein Annuitätendarlehen. In Niedrigzinsphasen sollten künftige Eigenheimbesitzer eine lange Zinsbindung wählen. Die Rückzahlung eines Baufinanzierungsdarlehens erfolgt in monatlich gleichen Raten durch Zinszahlung und Tilgungsleistung. Die Zinszahlungen nehmen während der Kreditlaufzeit ab, während der Tilgungsanteil steigt. Außerdem besteht die Möglichkeit, ein endfälliges Darlehen zu beantragen, dass mittels der Ablaufleistung einer Lebensversicherung am Laufzeitende in einer Summe getilgt wird. Zu empfehlen ist, dass mindestens 20 bis 30 Prozent eigene Sparguthaben, Bausparmittel oder Wertpapieranlagen zur Finanzierung eingesetzt werden. Damit kann der Bauherr oder Käufer die Kosten seiner Baufinanzierung senken. Immobilienkäufer sollten aber nicht alle Eigenmittel bei der Finanzierung verbrauchen, sondern auch an die Bildung von Rücklagen für Instandhaltung und unvorhergesehene Ausgaben denken. Über einen Wohn-Riester-Vertrag können analog zur Riester-Rente staatliche Fördermittel genutzt werden, entweder zum Ansparen von Eigenmitteln auf einem Bausparvertrag oder zur schnelleren Tilgung bestehender Eigenheimkredite.

Mietwohnungen kaufen: Stabile Einnahmen

Auch als Geldanlage zur Erwirtschaftung einer kontinuierlichen Rendite macht der Kauf von Eigentumswohnungen Sinn. Doch nicht für jeden. Wer eine Immobilie vermieten möchte, sollte viel Zeit, Kenntnisse, Durchsetzungsvermögen und Geduld mitbringen. Eine Immobilieninvestition ist immer eine langfristige Kapitalanlage. Von angeblich hohen Renditen sollte sich daher kein Käufer verlocken lassen. Die Renditen von vermieteten Wohnungen liegen zwischen 3 und knapp 6 Prozent. Diese Erträge werden bei der Vermietung beständig wie monatliche Ausschüttungen erzielt. Das bringt eine große Sicherheit für einen entspannten Ruhestand.

Die Risiken einer vermieteten Immobilie sollte man jedoch nicht unterschätzen. Zuerst muss die Lage sehr genau ausgewählt werden. Ein guter Standort mit verkehrs- und versorgungstechnischer Anbindung, einem kulturellen Umfeld und städtebaulicher Beliebtheit eröffnet bessere Vermietungs- und Preissteigerungsmöglichkeiten. Ist die Umgebung familienfreundlich und bietet gute Arbeitsbedingungen gelingt es eher, neue Mieter zu finden. Die Wahrscheinlichkeit für eine schnelle Vermietung ist in größeren Städten wesentlich höher als in ländlichen Gegenden. Auch Alter, Bausubstanz und der Sanierungszustand beeinflussen die Vermietbarkeit. Den meisten Ärger gibt es für Vermieter jedoch oft mit den Mietern selbst und der Gestaltung bzw. Einhaltung des Mietvertrages. Ein Investor ist als Vermieter für Rücklagen, Instandhaltung, Modernisierung, Betriebskostenabrechnung, Mängelbeseitigung und vieles mehr zuständig. Wer sich bereits bei der Auswahl solventer Mieter schwer tut, sollte überlegen, ob die Immobilienvermietung für ihn die richtige Investition ist. Mietausfälle sind im Ergebnis nicht zu kompensieren und Preisrückgänge am Immobilienmarkt können das Renditeobjekt zu einem Minusgeschäft machen.

Fazit: Individuell planen

Die Geldanlage muss kein Buch mit sieben Siegeln bleiben. Rechtzeitige Information, gründliche Vorbereitung und eine objektive Beratung bei verschiedenen Anbietern sichern eine rentable und geeignete Anlageform. Auch wenn der Privatanleger nur über wenig Mittel verfügt, bringt eine solide, schrittweise Planung Erfolg. Mit einer Anlagestrategie lassen sich die Bausteine in der richtigen Reihenfolge und passend zum vorgesehenen Verwendungszweck aufbauen. Denn die Geldanlage für jedermann gibt es nicht.

Bestands- und Risikoanalyse

Analysieren Sie zunächst Ihre ganz persönliche Situation. Wie alt sind Sie? Welcher Beruf ist Ihre Verdienstgrundlage? Über wie viel Geld in welchen Verträgen verfügen Sie bereits? Wie viel Geld möchten Sie anlegen? Wofür ist dieses Geld gedacht? Was möchten Sie in 10 bis 20 Jahren erreicht haben? Über welche Kenntnisse und Erfahrungen mit Geldanlagen verfügen Sie? Wann müssen Sie über das Geld wieder verfügen? Wenn Sie sich diese und weitere Fragen beantwortet haben, ist es erforderlich, Ihre Risikoneigung zu ermitteln. Dazu reicht es nicht aus, festzulegen, ob Sie der konservative oder spekulative Anleger-Typ sind. Wie lange wollen Sie Ihr Geld anlegen? Sollen nur das Kapital oder auch die Erträge sicher sein? Wie gehen Sie mit Verlusten um? Bereiten Ihnen veränderte Situationen Kopfzerbrechen? Wie entscheidungsfreudig sind Sie? Welche Renditevorstellungen haben Sie von Ihrer Geldanlage? Das können Fragen sein, die Sie Ihrer eigenen Risikoeinstellung ein ganzes Stück näher bringen. Zum Schluss gleichen Sie die Ihnen empfohlenen Produkte mit Ihrer Risikobereitschaft ab. Welche Risiken müssen Sie für die ausgewählten Finanzinstrumente eingehen? Stimmen diese Risiken mit Ihrer persönlichen Risikobereitschaft überein? Oder müssen Sie dafür mehr und andere Gefahren in Kauf nehmen? Im letzten Schritt erst vergleichen Sie die Konditionen der einzelnen Finanzprodukte, um kostengünstige und ertragreiche Angebote auszuwählen.

Erfolgreiche Geldanlagestrategie

Das Sparbuch ist keine Lösung, um sein Kapital zu vermehren. Erfolgreiche Geldanlage bedeutet, sich langfristig ein Vermögen aufzubauen. Kurzfristige Einflüsse und Ereignisse sollten so wenig wie möglich in die Anlagestrategie einfließen. Krisen, Gesetzesänderungen und Konjunkturverläufe setzen die grundsätzlichen strategischen Überlegungen zur Geldanlage nicht außer Kraft. Nur persönliche Lebensveränderungen sollten zu Korrekturen der Überlegungen führen. Wichtig bei Ihrer Anlagestrategie ist es, die Risiken möglichst breit zu streuen, damit unvorhersehbare Ereignisse nicht gleich Ihre gesamte Altersvorsorge oder Ihr Sparziel in Frage stellen. Das bedeutet, nicht nur unterschiedliche Finanzprodukte auszuwählen, sondern möglichst alle Anlageklassen mit verschiedenen Anlagerichtungen und – gattungen sowie unterschiedlichen Einzelwerten einzubeziehen. Diversifizieren Sie auch bei den Laufzeiten.

Unabhängige Beratung

Ist der Anleger nicht in der Lage, eigene Entscheidungen beim Geld anlegen zu treffen, kann er sich bei mehreren Banken oder Finanzdienstleistern beraten lassen, um deren Aussagen zu vergleichen. Bedenken sollte er, dass sowohl Banken als auch Vermittler von Verkaufsprovisionen leben. Hinterfragen Sie Chancen, Wertentwicklungen, Funktionsweisen und Renditeversprechen von Produkten kritisch. Zu empfehlen ist deshalb, sich bei unabhängigen Institutionen wie der Verbraucherzentrale oder einem Honorarberater zu erkundigen. Angebote sollten überdacht und in aller Ruhe geprüft werden, damit große Kapitalverluste von vornherein ausgeschlossen sind. Internetvergleiche helfen, die günstigsten Angebote und Tarife herauszufinden.

Fazit

Geldanlageprodukte sind für vielfältige Bedürfnisse konzipiert. Die persönlichen Finanzen müssen stufenweise strukturiert und aufgebaut werden. Nachdem die existenzbedrohenden Risiken abgesichert und Schulden getilgt sind, ist es richtig, sich ein finanzielles Polster für kurzfristige Notfälle anzusparen. Anschließend kann Geld für mittelfristig notwendige Anschaffungen angelegt werden und danach steht eine ausreichende Altersvorsorge im Mittelpunkt. Wenn diese drei Aufgaben bewältigt sind, können Anleger daran denken, sich mit Renditechancen zu beschäftigen und ggf. zu spekulieren, um ihr finanzielles Polster zu vergrößern. Die besten Chancen, dieses zu erreichen, hat derjenige, der bereits in jungen Jahren beginnt, seine individuelle Anlagestrategie diszipliniert umzusetzen.

Florian Gerber

Ich fing bei Null an und hatte mit 26 Jahren ein Nettovermögen von etwas mehr als einer Million Euro. Ich hatte wirklich eine gute Zeit. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Ich habe zu hoch gepokert. Meine Frau und ich haben im Laufe von zweieinhalb Jahren alles verloren. Danach habe ich alles gelesen, was ich in die Hände bekommen konnte. Auf MeineGeldanlage.com versuche ich, mein Wissen zu dokumentieren.