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Thesaurierender Fonds: Merkmale und Tipps

Thesaurierende Fonds stellen das Gegenstück zu ausschüttenden Fonds dar: Bei dieser Variante erhalten Anleger keine jährlichen Ausschüttungen, stattdessen legt das Fondsmanagement die Erträge wie Dividenden bei Aktienfonds und Zinseinnahmen bei Rentenfonds wieder an.

Wann lohnt die Anlage?

Wer bereits während der Laufzeit des Investments Auszahlungen verbuchen möchte, sollte immer ausschüttende Aktien-, Misch- und Rentenfonds vorziehen. Können Sparer darauf verzichten, kommt auch ein thesaurierender Investmentfonds infrage. Geld geht dabei nicht verloren, die im Fondsvermögen angefallenen Erträge investieren die Manager in die jeweiligen Wertpapiere des Fonds-Schwerpunkts. Infolge wächst der Wert des Fondsvermögens, die Kurse des Fonds steigen. Bei einer insgesamt positiven Entwicklung der Wertpapiere, welche der Investmentfonds besitzt, profitieren Sparer davon: Dank der Einbehaltung der Erträge können Manager mehr dieser Aktien oder Anleihen kaufen, bei einem Kurs-Plus dieser Papiere können sich Anleger über einen attraktiven Wertzuwachs freuen.

Bezüglich Steuern finden sich gewisse Unterschiede zwischen thesaurierenden und ausschüttenden Fonds. Beiden Arten ist gemein, dass Anleger auf die Erträge jährlich Abgeltungssteuer, Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer entrichten. Doch die Verfahrensweise differiert. Bei inländischen thesaurierenden Wertpapierfonds, also in Deutschland aufgelegten Fonds, fällt die Abgeltungssteuer zum Ende des Geschäftsjahrs an. Der Fonds überweist die Steuerbeträge aller Investoren direkt aus dem Fondsvermögen an die Finanzbehörden. Der Kurs sinkt entsprechend. Hat der Anleger einen Freistellungsauftrag gestellt, wird er zum Beispiel mit zusätzlichen Fondsanteilen entschädigt. Bei ausschüttenden inländischen Fonds zieht dagegen die Depot-Bank vom Auszahlungsbetrag die Steuern ab, bei einem existierenden Freistellungsauftrag verzichtet sie darauf. Handelt es sich um thesaurierende Fonds mit Auflageort im Ausland, müssen Sparer die Steuern in ihrer Einkommenssteuer-Erklärung angeben. Von ihrer Bank erhalten sie hierfür eine entsprechende Aufstellung. Bei ausschüttenden Fonds kümmert sich in diesem Fall auch die Depot-Bank um den Steuerabzug.

Große Unterschiede zwischen thesaurierenden Fonds

Ob thesaurierend oder ausschüttend: Das stellt nur eine Methodik beim Umgang mit Erträgen dar. Es besagt nichts über die Qualität eines Fonds sowie über die Eignung für bestimmte Anlegertypen. Hinsichtlich der Qualität sollten Sparer zum Beispiel ein Rating einer anerkannten Agentur oder die Wertentwicklung der vergangenen Jahre im Vergleich zu ähnlichen Fonds heranziehen. Bei der Eignung kommt es auf die persönliche Anlagestrategie an. Manche schätzen aufgrund der Wertstabilität Aktienfonds, die in dividendenstarke Wertpapiere investieren und entsprechend hohe Erträge verzeichnen. Bei diesen fällt der Effekt des Thesaurierens hoch aus. Bei anderen Fonds spielt das Thesaurieren kaum eine Rolle.

Florian Gerber

Ich fing bei Null an und hatte mit 26 Jahren ein Nettovermögen von etwas mehr als einer Million Euro. Ich hatte wirklich eine gute Zeit. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Ich habe zu hoch gepokert. Meine Frau und ich haben im Laufe von zweieinhalb Jahren alles verloren. Danach habe ich alles gelesen, was ich in die Hände bekommen konnte. Auf MeineGeldanlage.com versuche ich, mein Wissen zu dokumentieren.