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Die Bedeutung von Dividenden

Die Aktien Dividende spielt eine wichtige Rolle bei der Bewertung und Auswahl von einzelnen Titeln. Sie dient als zuverlässiger Indikator der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft. Die Höhe von Dividenden wird jedoch nicht nur von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit einer Aktiengesellschaft bestimmt, sondern auch maßgeblich durch die Ausschüttungspolitik des Vorstands. Anleger treffen bessere Auswahlentscheidungen, wenn sie beim Vergleich von verschiedenen Anlagealternativen die Dividendenhöhe und deren Ursachen genauso berücksichtigen wie die voraussichtlichen künftigen Ausschüttungen. Dabei ist auch die die persönliche Risikoneigung mit in die Überlegungen einzubeziehen. Grundsätzlich gilt die Empfehlung, dass Aktien Anfänger und eher risikoscheue Anleger mit Papieren gut bedient sind, die regelmäßig eine hohe Dividende an die Aktienbesitzer auskehren.

In Zeiten, die durch sehr niedrige Marktzinsen geprägt sind, gewinnt die Aktien Dividende auch für stark sicherheitsorientierte Investoren an Bedeutung. Da die Rendite, die sich mit festverzinslichen Sparformen erzielen lässt, kaum noch ausreicht, um das Kapital inflationsbereinigt zu erhalten, werden sogenannte Dividendentitel immer attraktiver. Dabei handelt es sich um Aktien, die einen Großteil ihrer Gewinne ausschütten und so eine Dividendenrendite erreichen, die deutlich über der von Anlageformen mit vertraglich fest vereinbarter Verzinsung liegt, wie zum Beispiel Bundesanleihen des Deutschen Staates oder Spareinlagen bei deutschen Sparkassen und Banken. Doch tatsächlich birgt diese Anlagestrategie erhebliche Risiken. Auch Aktien, die eine beachtliche Dividende ausschütten, können bei negativen Entwicklungen, wie zum Beispiel der Eintrübung der konjunkturellen Aussichten der gesamten Volkswirtschaft oder einzelner Branchen, starke Kurseinbrüche erleiden. Dann wird das angelegte Sparkapital trotz hoher Dividenden zum Teil vernichtet.

Die Dividende als Auswahlkriterium für den Aktienkauf

Die Dividendenrendite stellt den Quotienten aus Dividende zum Aktienkurs in Prozent dar. Daraus folgt unmittelbar, dass diese Kennziffer umso höher ausfällt, je niedriger der Einstiegskurs ist, zu dem der Anleger die Aktie erwirbt. Eine Dividende wird aus den im laufenden Jahr erzielten Jahresüberschuss einer Aktiengesellschaft oder aus in der Vergangenheit erzielten Ergebnissen ausgeschüttet, die dem Gewinnvortrag entnommen werden. Dies impliziert, dass die Gewinnanteile, die für die Dividendenausschüttung verwendet werden, für die Innenfinanzierung des Unternehmens nicht zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund fällt die Dividendenrendite bei jungen und innovativen Unternehmen, die sehr große Investitionen finanzieren müssen, eher gering aus. Beispiele dafür sind Gesellschaften aus der Hightech-Branche oder Internet Start-ups. Alteingesessene Aktiengesellschaften mit eher statischem Geschäft, wie zum Beispiel Handelsgiganten oder etablierte Automobilhersteller, können dagegen ohne Probleme eine hohe Dividende auskehren.

Empfehlungen, sich bei der Geldanlage ausschließlich an der Dividendenpolitik zu orientieren, verkennen den oben beschriebenen Zusammenhang. Eine hohe Dividende ist sehr häufig mit relativ geringem Kurssteigerungspotential aber auch gemäßigten Verlustrisiken verbunden. Umgekehrt gilt, dass Newcomer eher wenig ausschütten, ihre Aktien jedoch sehr stark an Wert gewinnen können, wenn das Unternehmen Erfolg am Markt hat und expandiert. Deswegen eignet sich der Kauf von Anteilen an Aktiengesellschaften, die viel ausschütten, eher für Anleger mit konservativer Einstellung. Gesellschaften mit innovativer Strategie, die gar keine oder nur eine sehr niedrige Dividende versprechen, passen besser zu risikofreudigen Investoren.

Bei der Aktienanalyse achten Experten nicht nur auf die Höhe der Dividende, sondern genauso auf die Kontinuität der Ausschüttungspolitik. Eine Aktien Dividende, die über Jahre kontinuierlich mit moderaten Wachstumsraten ausgeschüttet wird, deutet auf eine zuverlässige und solide Geschäftspolitik hin. Dem Vorstand solcher Aktiengesellschaften gelingt es offensichtlich, robuste Gewinne zu erzielen und eine tragfähige und realistische Finanzplanung zu betreiben. Zu Recht besitzt dieser Indikator eine große Bedeutung bei der Auswahl von risikoarmen Aktien, die sich für langfristige Anlageziele, wie zum Beispiel die Altersvorsorge gut eignen. Dagegen gelten Gesellschaften, die eine Aktien Dividende in sehr unterschiedlicher Höhe an die Aktionäre auszahlen, als unzuverlässiger. Wenn eine Aktiengesellschaft plötzlich keine Dividende mehr auskehrt, nachdem sie zuvor stets Ausschüttungen vorgenommen hat, liegt dieser Kursänderung oft eine krisenhafte Entwicklung zugrunde. Deswegen ist bei diesen Werten große Vorsicht geboten.

Florian Gerber

Ich fing bei Null an und hatte mit 26 Jahren ein Nettovermögen von etwas mehr als einer Million Euro. Ich hatte wirklich eine gute Zeit. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Ich habe zu hoch gepokert. Meine Frau und ich haben im Laufe von zweieinhalb Jahren alles verloren. Danach habe ich alles gelesen, was ich in die Hände bekommen konnte. Auf MeineGeldanlage.com versuche ich, mein Wissen zu dokumentieren.