Was ist ein Aktienindex?
Ein Aktienindex stellt die Kursentwicklung enthaltener Aktien als Kennziffer dar. Sein Verlauf wird also von der Performance der einzelnen Aktien beeinflusst. Auch die Gewichtung spielt dabei eine große Rolle. Sie werden vor allem dazu genutzt, um die allgemeine Entwicklung einiger Sparten, Wirtschaftsbereiche oder Volkswirtschaften abzubilden.
Der bekannteste Aktienindex : DAX
Der DAX gehört zu den sogenannten Blue-Chip Indizes. Der Name „Blue Chip“ kommt vom klassischen Pokerspiel, in welchem die blauen Jetons, die „blue chips“ den höchsten Wert haben. Ein Blue-Chip Index beinhaltet in der Regel die am wertvollsten Aktiengesellschaften der jeweiligen (Volks-)Wirtschaft. Diese Aktiengesellschaften gelten als finanziell stabil und werden von vielen als gutes Investment gesehen. Da diese Gesellschaften dazu tendieren, ähnlich zu performen wie die Gesamtwirtschaft der Volkswirtschaft, bildet er diese tendenziell ab. Leidet eine Volkswirtschaft im ganzen, wird dies normalerweise schnell an einem Blue-Chip Index angezeigt. Als Investor sind Blue-Chip Indizes ein guter Weg, um Anteile von gut situierten Unternehmen zu halten, mit einer guten Chance auf solide Renditen, ohne einzelne Aktien zu kaufen. In Deutschland ist der DAX der bekannteste Blue-Chip Aktienindex, mit Aktien von Firmen wie der Volkswagen AG, Siemens und Daimler. Andere Blue Chip Indizes sind der Dow Jones in den USA oder der SENSEX in Indien.
Kursindex und Performanceindex
Kursindizes bilden in der Regel lediglich die Preise der einzelnen Aktien ab. Veränderungen resultieren hier allein aus der Veränderung der Aktienkurse. Bei Performanceindizes hingegen wird davon ausgegangen, dass Einnahmen, die aus dem Index resultieren, wie zum Beispiel Dividenden, wieder in die Aktien des Index investiert werden. Der DAX in Deutschland wird sowohl als Kurs- als auch als Performanceindex berechnet. Allgemein aber wird fast nur der Performanceindex-Kurs als DAX verstanden. Indizes wie der der EURO STOXX 50, der die 50 größten Unternehmen der Eurozone wie Danone, Unilever oder BASF beinhaltet, wird als Kursindex ausgegeben.
Gewichtung von Indizes
Nicht nur die Performance einzelner Aktien ist von Bedeutung für die Entwicklung eines Index. Indizes werden in der Regel auf eine bestimmte Art und Weise gewichtet. Ein kapitalisierungsgewichteter Index berücksichtigt hauptsächlich die Marktkapitalisierung, den sogenannten Freefloat eines Unternehmens. Berechnet werden diese Indizes, indem man die Anzahl der Aktien im Freefloat mit dem aktuellen Kurs multipliziert. Der DAX in Deutschland ist ein kapitalisierungsgewichteter Index. Gleichgewichtete Indizes werden anhand einer Rangliste oder eines ähnlichen Kriteriums berechnet. Die Gewichtung innerhalb des Index ist meist auf eine bestimmte Prozentzahl begrenzt. Gleichgewichtete Indizes wie zum Beispiel der ÖkoDAX werden immer wieder überprüft und anhand eines Regelwerks angepasst. In einem preisgewichteten Index sind Aktien in der Regel immer in der gleichen Stückzahl enthalten. Ein hoher Kurs einer einzelnen Aktien hat damit einen größeren Einfluss auf den Index, als eine schlechter notierte Aktie. Preisgewichtete Indizes sind der amerikanische Dow Jones Industrial oder der Nikkei 225 in Japan.