Categories
Betriebliche Altersvorsorge

Steuern zahlen von der Betriebsrente

Die Besteuerung der Betriebsrente ist nicht nur für Laien ein Buch mit sieben Siegeln. Selbst Steuerfachleute müssen zweimal hinsehen und sich genau über Art und Zeitpunkt des zugrunde liegenden Vertrages sowie den Rentenbeginn informieren, um konkrete Aussagen treffen zu können. Jeder Fall liegt anders.

Übergang zur nachgelagerten Besteuerung

Grundsätzlich lässt sich festhalten: Mit dem Alterseinkünftegesetz 2005 wurde der Übergang zur nachgelagerten Besteuerung vollzogen. Was bedeutet das? Der Gesetzgeber wollte einen Anreiz zur privaten Altersvorsorge schaffen. Der Generationenvertrag, der jahrzehntelang Basis der gesetzlichen Rentenversicherung war, kann nicht funktionieren, wenn immer weniger Erwerbstätige mit ihren Beiträgen die Zahlungen an immer mehr Rentner finanzieren müssen. Alternativ bietet sich eine private, kapitalgedeckte Vorsorge an, für die entsprechende Rücklagen zu bilden sind.

Vorteile bei Steuern und Sozialabgaben machen entsprechende Verträge wie Riester, Rürup und auch die betriebliche Altersversorgung attraktiv und auch für Bezieher kleiner Einkommen leichter zu stemmen. Wenn dem Staat aber Steuereinnahmen fehlen, weil die Altersvorsorgebeiträge vom steuerpflichtigen Einkommen abgezogen werden, muss er einen Ausgleich schaffen. Er besteuert die Renten, die aus unversteuertem Einkommen gebildet wurden. So kommt es zu einer sogenannten nachgelagerten Besteuerung der Betriebsrente.

Vorteile durch geringeren Steuersatz

Das Prinzip der nachgelagerten Besteuerung führt dazu, dass sich immer mehr Rentner Gedanken über eine Steuererklärung machen müssen. Und auch wer heute noch im Erwerbsleben steht, muss sich fragen, ob sich der Aufbau einer privaten Altersvorsorge angesichts niedriger Garantiezinsen für Lebensversicherungen überhaupt lohnt.

Aus mehreren Gründen lautet die Antwort klar ja. Auch wenn Anlagen in Fonds und ähnliche Produkte langfristig bessere Renditen bringen mögen, ist nur eine private Rentenversicherung geeignet, das biometrische Risiko des langen Lebens abzusichern und bis ans Lebensende die vereinbarte Rente zu zahlen.

Obwohl die Betriebsrente der Besteuerung unterliegt, ist die Steuer-Ersparnis beim Vermögensaufbau in aller Regel größer als die spätere Steuerlast. Die Einkommensteuer sieht einen progressiven Tarif vor, das heißt, mit steigendem Einkommen steigt die Steuer nicht linear an, sondern der Steuersatz wird höher, bis der Spitzensteuersatz erreicht ist. Da nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben meist geringere Einkommen zu versteuern sind, sinkt auch der Steuersatz – die Besteuerung der Betriebsrente erfolgt also nur noch zu diesem geringeren Tarif.

Unterschiede nach Durchführungswegen

Die fünf nach dem Betriebsrentengesetz zugelassenen Durchführungswege der betrieblichen Altersversorgung unterscheiden sich in ihrer steuerlichen Behandlung. Für die am meisten verbreiteten Modelle Direktversicherung, Pensionskasse und Pensionsfonds gilt aber grundsätzlich die volle Besteuerung der Rente, wenn die Beiträge nicht ausnahmsweise aus versteuertem Einkommen stammen. Rentner müssen zudem daran denken, dass von Betriebsrenten auch Beiträge zur Krankenversicherung zu zahlen sind.

Florian Gerber

Ich fing bei Null an und hatte mit 26 Jahren ein Nettovermögen von etwas mehr als einer Million Euro. Ich hatte wirklich eine gute Zeit. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Ich habe zu hoch gepokert. Meine Frau und ich haben im Laufe von zweieinhalb Jahren alles verloren. Danach habe ich alles gelesen, was ich in die Hände bekommen konnte. Auf MeineGeldanlage.com versuche ich, mein Wissen zu dokumentieren.