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Bei Kursverlusten nicht ins Schwitzen kommen

Realtime-Kurse und Börsenticker bringen manchen Anleger ganz schön ins Schwitzen. Vor Freude, wenn die Kurse steigen, und vor Angst, wenn sie fallen. Dabei sind auf die Sekunde aktuelle Kurse für Privatanleger relativ uninteressant. Dennoch bringen die Börsenticker verschiedener Nachrichten- und Finanzseiten im Internet eine ganze Menge Informationen, wenn man sie richtig personalisieren kann.

Kostenlose Abfragen sind oft zeitverzögert

Für Realtime-Kursverläufe zahlen professionelle Trader viel Geld. Der Einsatz lohnt sich, denn sie reagieren bereits auf sich andeutende Kursveränderungen und können so Gewinne mitnehmen oder Verluste minimieren. Private Anleger haben von Kursangaben in Echtzeit in aller Regel keine Vorteile, wenn sie nicht die Börse zum Hobby gemacht haben und entsprechende Tools für den schnellen Handel nutzen.

Die wenigstens Anleger sind überhaupt in der Lage, einen Geschäftsbericht zu verstehen und aussichtsreiche Wertpapiere zu erkennen. Nutzen Sie die Wertpapierberatung Ihrer Bank oder informieren Sie sich selbst im Internet oder in Fachzeitschriften, werden Sie ohnehin keinen Intraday-Handel betreiben und eben erst gekaufte Aktien nach ein oder zwei Stunden wieder abstoßen. Das lohnt sich allein schon wegen der Gebühren nicht. Betrachten Sie den Erwerb von Wertpapieren lieber als langfristige Investition in ein Unternehmen, dem Sie Ihr Geld anvertrauen und das es für Sie arbeiten lässt. Die Erträge kommen gar nicht unbedingt aus Kursgewinnen, sondern aus regelmäßigen Dividenden, wenn das Unternehmen Gewinn erwirtschaftet.

Kostengünstige Indexfonds kaufen

Besser als mit Einzelaktien fahren Sie als Kleinanleger mit Aktienfonds. Das Risiko eines Verlustes wird durch die Beteiligung an vielen Unternehmen gestreut. Sie bestimmen die Anlagestrategie, zum Beispiel eine bestimmte Branche, ein Land oder eine Region, durch die Auswahl des passenden Fonds. Welche Werte in den Fonds kommen, überlassen Sie einem professionellen Fondsmanager. Der darf in Ihrem Auftrag Ihr Geld möglichst vermehren. Allerdings lässt er sich dafür auch gut bezahlen, und der Erfolg ist nicht sicher. Vielen gemanagten Fonds gelingt es nicht, die Vergleichsindizes zu schlagen. Vertrauen Sie eher dem Markt als dem Manager, investieren Sie in Indexfonds. Diese bilden die aus dem Börsenticker bekannten Aktienindizes nach, entweder durch tatsächlichen Erwerb der Aktien oder durch synthetische Nachbildung, was Steuervorteile mit sich bringt. Am breitesten angelegt ist der Weltaktienindex MSCI World, an dessen Wertentwicklung diverse Indexfonds, sogenannte ETF, partizipieren.

Neben den Charts und Laufschriften mit Kursen bekannter Unternehmen gibt es auch Websites, auf denen Musterdepots angelegt und Börsenkurse der ausgewählten Werte verfolgt werden können. Das gleiche geht natürlich auch mit real existierenden Depots Ihrer Bank. Sie können Börsenticker per Widget auf Ihrem Mobilgerät lesen oder mit vorgefertigten Programmteilen auf Ihrer eigenen Homepage zeigen. Börsenprofis schützen sich vor zu großen Verlusten mit Stoppkursen. Nutzen Sie ebenfalls personalisierte Informationen für wichtige Anlageentscheidungen, indem Sie Kurse definieren, bei denen Sie ein Papier verkaufen oder zukaufen möchten.

Florian Gerber

Ich fing bei Null an und hatte mit 26 Jahren ein Nettovermögen von etwas mehr als einer Million Euro. Ich hatte wirklich eine gute Zeit. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Ich habe zu hoch gepokert. Meine Frau und ich haben im Laufe von zweieinhalb Jahren alles verloren. Danach habe ich alles gelesen, was ich in die Hände bekommen konnte. Auf MeineGeldanlage.com versuche ich, mein Wissen zu dokumentieren.