Mit Immobilien vorsorgen
Eine Immobilie als Altersvorsorge schneidet im Vergleich zu privaten Rentenversicherungen häufig besser ab. Das gilt insbesondere dann, wenn Vorsorgende sie als Eigenheim nutzen. Interessierte sollten die Rahmenbedingungen und die Immobilienwahl aber gründlich abwägen. Besondere Vorsicht sollten all jene walten lassen, die ihren Lebensstandard mit Mieteinnahmen sichern wollen.
Das Eigenheim als attraktive Altersvorsorge
Für eine selbst genutzte Immobilie als Altersvorsorge sprechen mehrere gewichtige Gründe. Erstens lässt sich eine hohe Rendite erzielen. Die Bauherren oder Käufer leben bis zu ihrem Tod mietfrei. Damit sparen sie sich die meist mit Abstand größte Einzelausgabe bei den Lebenshaltungskosten. Im Laufe der Zeit vergrößert sich die Ersparnis sogar, da eine Miete währenddessen steigen würde. Zweitens müssen Immobilienbesitzer nicht bis zum Ruhestand warten, um von ihrer Altersvorsorge profitieren können. Schon zuvor können sie den Besitz eines eigenen Hauses oder einer eigenen Wohnung und die damit verbundenen Freiheiten genießen. Drittens bedeuten Immobilien dauerhaften Familienbesitz. Eltern vererben sie ihren Kindern, Zahlungen einer Rentenversicherung enden dagegen mit dem Tod.
Aufpassen sollten Vorsorgende aber, wenn sie Mieteinnahmen für ihren Lebensabend einplanen. Bei einer selbst genutzten Immobilie als Altersvorsorge können sie sich auf den Ertrag in Form der gesparten Miete verlassen, bei vermieteten Wohneinheiten können dagegen Verluste entstehen. Eventuell finden sich keine Mieter oder sie enthalten die Miete vor. Dann müssen die Besitzer dennoch anfallende Kosten für einen Hausmeister, für Versicherungen und Ähnliches begleichen und sehen sich zugleich mit einem großen Aufwand konfrontiert. Diese Risiken existieren vor allem, wenn Vorsorgende nur eine Wohneinheit oder einige wenige Einheiten besitzen. Leerstand oder Mietausfälle fallen stark ins Gewicht. Deswegen geben Experten für diese Vorsorgeform zwei wichtige Tipps: Erstens empfehlen sie Risikostreuung. Wer Wohneinheiten vermieten will, sollte eine größere Anzahl an Mietpartien erwerben. Zweitens sollten sich diese nicht in einer Region konzentrieren, bei denen die Nachfrage unsicher ist. Auch eine Vielzahl an Gebäuden bringt nichts, wenn sie sich in einer Stadt mit stark sinkender Bevölkerung befinden.
Den Kauf eines Eigenheims gut bedenken
Möchte jemand mit einer selbst genutzten Immobilie für das Alter vorsorgen, sollte er diese Entscheidung intensiv abwägen. Mehrere Aspekte verdienen Berücksichtigung: So sollten Interessierte sicher sein, dass sie eine Finanzierung stemmen können. Können sie die Kreditraten nicht bedienen, verlieren sie eventuell ihr Eigentum. Sie sollten deshalb über ausreichend finanzielle Spielräume verfügen, um die Baufinanzierung bis zum Ende abbezahlen können. Zugleich sollten sie sich eine richtige Finanzierung sichern: Um die Belastung möglichst niedrig zu halten, sollten Vorsorgende sämtliche Fördermöglichkeiten ausschöpfen. Dazu zählt die Möglichkeit des Wohn-Riestern. Der Staat zahlt Förderberechtigten sowohl beim Sparen vor dem Immobilienerwerb als auch in der Abzahlphase attraktive Zulagen.
Neben der Finanzplanung kommt auch der Lebensplanung eine bedeutende Rolle zu. Bestenfalls können Besitzer ihre Immobilie als Altersvorsorge ein Leben lang selbst bewohnen. Dann können sie immer mit der Mietersparnis als Rendite rechnen. Müssen sie aber irgendwann etwa aus beruflichen oder familiären Gründen umziehen, sehen sie sich mit Herausforderungen konfrontiert. Sie müssen die Immobilie entweder verkaufen oder vermieten. Interessierte sollten deshalb mit hoher Wahrscheinlichkeit ihr Leben im Wohneigentum verbringen können oder sich aufgrund der Attraktivität des Gebäudes und des Standorts sicher sein, dass sie es ohne Probleme anderweitig finanziell lohnend einsetzen können.