Die bequeme Geldanlage – Dachfonds
Es hört sich verlockend an: In einen Fonds mit nur wenig Risiko investieren und dabei viele aussichtsreiche Einzelfonds im Portfolio halten. Dachfonds heißt das Zauberwort. Der Investor steckt dabei sein Vermögen in ein Sortiment von gebündelten Einzelfonds. Diese Einzelfonds bezeichnet man gewöhnlich als Zielfonds. Bei der Zusammenstellung des Fonds darf ein einzelner Zielfonds nicht mehr als 20 Prozent ausmachen, außerdem darf er nicht mehr als 25 Prozent der Anteile des Zielfonds ausmachen. Diese Beschränkungen wurden zur besseren Übersicht und Kontrolle 1998 mit der Erlaubnis für Dachfondskonstruktionen statuiert.
Sicherheit mit hoher Rendite?
Wer sich unsicher über die richtige Anlageklasse oder Gewichtung ist, für den ist der Dachfonds womöglich das Richtige. Das Portfolio wird aus den verschiedensten Anlagen zusammengestellt. Aktien, Renten oder Immobilien – man profitiert von den verschiedenen Ertrags-Chancen, ohne sich zu sehr auf eine Anlageklasse festzulegen. Je nach Entwicklung der Märkte lassen sich einzelne Posten abstoßen, während man gleichzeitig die Rendite der gut laufenden Posten nutzt. Diese breite Streuung ermöglicht eine vergleichsweise sichere Kapitalanlage. Je nach Risikobereitschaft des Investors, lassen sich die Fonds perfekt individuell anpassen. Der Fondsmanager kann die gewünschten Marktsegmente mit den attraktivsten Zielfonds belegen. Er ist damit sehr frei in der Gestaltung des Fonds, welcher nicht nur einzelne Wertpapiere halten kann, sondern auch Fonds anderer Gesellschaften oder Fondsmanager. Der Fondsmanager achtet außerdem auf eine hohe Diversifikation und darauf, etwaige Korrelationen zwischen einzelnen Zielfonds auszuschließen. Ein guter Dachfonds benötigt daher viel Expertise und Erfahrung und ist nichts für unerfahrene Anleger.
Überlegungen für den Investor
Dachfonds haben den weitverbreiteten Ruf, teuer und eher verwaltungsintensiv zu sein. Sicherlich hat ein Fondsmanager mit dem permanenten Kauf und Verkauf innerhalb des Portfolios viel zu tun, was natürlich mit Kosten einhergeht. Bei einigen Anbietern gibt es aber beeindruckende Rabatte, um Anleger anzulocken. Vergleichen lohnt sich hier. Viele Fondsmanager arbeiten auch mit einer erfolgsabhängigen Gebühr, einer performance fee. Trotz allen Bemühungen, sind in der Regel teurer als Einzelfonds. Dafür erhält man aber eine hohe Diversifikation und ein stark reduziertes Risiko. Als Anleger heißt es vor allem: Vergleichen und eine hohe Transparenz fordern. Ein Dachfond wird schnell unübersichtlich, aber wie in jedem Portfolio kann man durch schnelle Aktionen, den Schaden gut begrenzen, sollte ein Posten einmal nicht performen.
Steuervorteile
Dachfonds sind seit 2009 beliebter denn je, der große Boom kam mit den Veränderungen bei der Abgeltungssteuer. Wo vor 2009 eine Veräußerung von Wertpapieren innerhalb des ersten Jahren steuerpflichtig war, ist dies zwar nun steuerfrei, jeder Gewinn wird aber mit einer Veräußerungssteuer von 25 Prozent belegt. Wechsel, zum Beispiel von gewöhnlichen Aktien in Rentenpapier sind somit immer mit Kosten verbunden. Ein Dachfond umgeht dies, da Kursgewinne in einer Dachfondskonstruktion während der gesamten Haltedauer nicht steuerpflichtig sind. So sind sogar Zinseszinseffekte möglich.