Categories
Fonds

Multi-Asset-Fonds – Ein Fonds für alle Gelegenheiten

Multi-Asset-Fonds gibt es erst seit dem Jahr 2005 und haben sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Bestandteil der Kapitalanlagen gemausert. Er ist flexibel und individuell, da alle Anlageklassen berücksichtigt werden können – ein Großteil aller Anleger erhöht den Anteil in ihrem Portfolio stetig.

Viel Rendite, wenig Risiko?

Multi-Asset-Fonds sind für viele ein Investment für alle Gelegenheiten. Ziel der Fonds ist eine möglichst breite Streuung des Risikos für den Anleger mit einer gleichzeitig hohen, stabilen Rendite. Wie Mischfonds investieren sie sowohl in Aktien als auch in Anleihen. Der große Unterschied liegt in der weiteren Streuung. Auch Hedgefonds, Rohstoffe, Spezialfonds und Immobilien können in den Multi-Asset-Fond aufgenommen werden. Je nach momentaner Lage des Marktes und der Risikofreudigkeit des Anlegers werden diese unterschiedlich gewichtet. Je nach Fond werden so die wichtigsten Anlageklassen abgedeckt.

Durch die hohe Diversifikation kann man mit dem Fonds sehr flexibel in sowohl fallenden als auch steigenden Märkten investieren. Aber Vorsicht: Der Finanzmarkt ist lebendig und kein einfaches Terrain. Ein hoch diversifizierter Fond wird am besten von einem versierten Fondsmanager verwaltet, der sich mit den Anlageklassen und deren Gewichtung gut auskennt. Neben großen Namen wie Fidelity, Allianz oder Credit Suisse haben sich auch viele kleine Vermögensverwalter auf diese Fonds spezialisiert.

Vorteile

Gegenüber anderen Investitionsmöglichkeiten, bieten Multi-Asset-Fonds viele Vorteile, besonders für Anleger, die ihr Geld langfristig anlegen möchten. Durch die sehr breite Streuung innerhalb des Fonds ist eine lange Anlagezeit vorzuziehen, nur so können die Stärken einzelner Posten etwaige schwächere Posten ausgleichen und zu einem Gewinn führen. Der Fondsmanager kann die Gewichtung einzelner Anlageklassen gut umschichten, wenn er genügend Zeit hat und mit Marktbewegungen rechnen kann. Somit macht es nur Sinn, den Fonds lange im Depot zu halten. Man benötigt für den Fond keine sehr große Anlagesumme, zu klein sollte sie aber doch nicht sein. Auch kleinere Beträge lassen sich gut breit gestreut anlegen. Ein weiterer Vorteil ist die Transparenz des Fonds. Die Portfolios werden (gesetzlich vorgeschrieben) regelmäßig veröffentlicht und Wirtschaftsprüfungen unterzogen.

Der steuerliche Vorteil

Nicht außer Acht zu lassen ist der steuerliche Vorteil. Vor 2009 war eine Veräußerung von Wertpapieren nur nach einer Haltezeit von einem Jahr steuerfrei. Nun wird auf den Verkauf innerhalb eines Jahres keine Steuer mehr erhoben, allerdings ist beim Verkauf der Gewinn mit 25 Prozent zu versteuern – Veräußerungsgewinnsteuer nennt das der Staat. Somit sind schnelle Wechsel von zum Beispiel Rentenpapier in gewöhnliche Aktien nicht steuerfrei möglich. Die Multi-Asset-Fonds schaffen hier Abhilfe, da der Wechsel von einer Anlageart in die nächste innerhalb eines Fonds steuerfrei bleibt.

Nachteile

Multi-Asset-Fonds leiden wie auch andere Fonds unter hohen Verwaltungskosten. Durch die verzweigte Struktur kommen, neben den regulären Kosten von ein bis zwei Prozent pro Jahr, auch noch zusätzliche Kosten, wenn Anteile an anderen Investmentfonds gekauft werden. Es sollte vermieden werden, Multi-Asset-Fonds nur auf Anteilen fremder Fonds aufzubauen, hier wird der generierte Vorteil schnell von einer Kostenbelastung von drei bis vier Prozent aufgefressen.

Der Fondsmanager als wichtiges Medium

Bei vielen Multi-Asset-Fonds wird der Zusatz vermarket, dass man nur innerhalb eines solchen Fonds Zugang zu bestimmten Anlageprodukten hat. Das stimmt zwar, in der Regel hat diese Tatsache aber auch ihren Preis. Ein guter Fondsmanager, der diesen Vorteil nutzen kann, kostet mehr Geld, mehr Fondsgebühren oder Aufschläge. Je mehr Anlageklassen (Renten-, Aktion-, Immobilienfonds etc.) in einem Fonds zusammengefasst und gemanagt werden, desto mehr Erfahrung und Expertise sollte beim dem Fondsmanager vorhanden sein. Am wichtigsten ist die Zeit des Wechsel zwischen verschiedenen Anlageklassen. Ein guter Fondsmanager sollte also viel Wissen für das richtige Timing mitbringen. Die Wertentwicklung des Fonds ist also in erheblichem Maße von der Expertise des Fondsmanagers abhängig. Die Mischung muss eine kontinuierliche Rendite bei überschaubarem Risiko liefern. Die meisten Fondsmanager legen den Fonds auf langfristige Rendite aus. Sie achten nicht nur auf die Portfolio-Strukturierung, sondern vermehrt auf die Zielrendite nach einer bestimmten Laufzeit. Als Beispiel kann die Inflation genannt werden. So wird nicht nur in gut positionierte Aktien investiert, sondern darauf geachtet, dass Anlagen in das Portfolio aufgenommen werden, die von steigender Inflation profitieren, beispielsweise Rohstoffe.

Fazit

Multi-Asset-Fonds erfreuen sich nicht ohne Grund steigender Nachfrage. Anleger denen konventionelle Aktien zu risikoreich sind und die aber trotzdem einen Ausweg aus der niedrigen Verzinsung von Tagesgeld und Sparbuch suchen, sind hier gut bedient. Wichtig sind ein versierter Fondsmanager und ein Anlagebetrag, der eine hohe Diversifikation innerhalb des Fonds zulässt. Ein Fonds, der nur auf Anteilen fremder Fonds aufgebaut ist, ist nicht zu empfehlen.

Florian Gerber

Ich fing bei Null an und hatte mit 26 Jahren ein Nettovermögen von etwas mehr als einer Million Euro. Ich hatte wirklich eine gute Zeit. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Ich habe zu hoch gepokert. Meine Frau und ich haben im Laufe von zweieinhalb Jahren alles verloren. Danach habe ich alles gelesen, was ich in die Hände bekommen konnte. Auf MeineGeldanlage.com versuche ich, mein Wissen zu dokumentieren.