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Fonds mit besonderen Anlageschwerpunkten

Spezialfonds sind Fonds, die das Fondsvermögen in spezielle Anlageobjekte investieren. Auf diese Weise realisieren sie hohe Chancen, die sich aus bestimmten Investments ergeben. Da jedoch bei Kapitalanlagen eine erhöhte Gewinnmöglichkeit stets auch mit einem größeren Verlustpotential verknüpft ist, besitzen diese Fonds erhebliche Risiken, die bei der Anlageentscheidung nicht vernachlässigt werden dürfen. Aus diesem Grund eignen sich spezielle Fonds nur für Anleger, die nicht vollständig risikoavers sind. Doch auch sie sollten nur einen Teil ihres Gesamtvermögens in diese Fondsart investieren, um die Verlustgefahren zu begrenzen. Ein erheblicher Anteil ihrer gesamten Ersparnisse sollte stets in sichere Anlageformen investiert werden. Grundsätzlich lässt sich diese besondere Anlageform in offene und geschlossene Fonds unterscheiden.

Geschlossene Spezialfonds legen das Fondskapital in der Regel in nur einem großen Anlageobjekt an. Diese Investment zeichnet sich durch ein sehr großes Ertrags- und Wertsteigerungspotential aus. Besonders verbreitet sind geschlossene Immobilienfonds und Schiffsfonds. Immobilienfonds erwerben ein Bürogebäude in bester Lage, eine hochwertige Industriehalle oder eine andere Gewerbeimmobilie. Sie generieren aus diesem Investment laufende Mieteinnahmen, die sie regelmäßig an die Anteilseigner des Fonds ausschütten. Darüber hinaus werden oft hohe Gewinne aus der Veräußerung der Immobilie erzielt. Schiffsfonds kaufen ein großes Containerschiff oder einen Tanker. Sie erzielen Einkünfte aus der Vercharterung des Schiffs. Wenn alles nach Plan läuft wird durch den Verkauf des Schiffs ein großer Buchgewinn realisiert.

Geschlossene Spezialfonds eignen sich ausschließlich für Anleger mit ausgeprägter Risikoneigung und einem großen Gesamtvermögen. Da sie lediglich in ein einziges Anlageobjekt investieren, sind sie mit sehr hohen Risiken verbunden. Wenn die Immobilie nicht auskömmlich vermietet werden kann, oder für das Schiff keine Charter gefunden wird, drohen hohe Verluste. Unter Umständen kann es sogar zu einer Nachschusspflicht für die Anteilseigner kommen, so dass sie noch mehr Geld in ein unattraktives Investment stecken müssen. Außerdem sind die Mindestanlagesummen bei geschlossenen Fonds relativ hoch. In der Regel ist eine Beteiligung in Höhe von wenigstens 10.000 Euro und mehr erforderlich. Auch der lange Anlagehorizont sollte vor dem Kauf dieser Fondsanteile unbedingt berücksichtigt werden. Der Anleger bindet sich meist über einen Zeitraum von zehn bis zwanzig Jahren mit der Investition in geschlossene Spezialfonds. Da die Fonds nicht fungibel sind, ist ein vorzeitiger Ausstieg meist nicht möglich. Aus diesem Grund ist diese Anlageform nur für jüngere Anleger zu empfehlen.

Offene Fonds mit speziellem Anlageschwerpunkt

Offene Spezialfonds investieren das Geld ihrer Anteilseigner in mehrere ausgesuchte Anlageobjekte mit hohem Ertrags- und Wertsteigerungschancen. Auf diese Weise erreichen sie ein gegenüber geschlossenen Fondsmodellen verringertes Risiko. Die negative Performance einzelner Anlageobjekte kann durch überdurchschnittliche Renditen anderer Investments kompensiert werden. Darüber hinaus können Anleger die Anteile an diesen Fonds jederzeit verkaufen und so ihre Verluste begrenzen. Diese Spezialfonds sind heute mit vielen verschiedenen Anlageschwerpunkten verfügbar. Besonders großer Beliebtheit erfreuen sich Rohstofffonds, die für die unterschiedlichsten Anlageobjekte aufgelegt werden. So sind im Edelmetallbereich Gold- und Silberfonds populär. Sie ermöglichen den Anlegern die Teilhabe an erwarteten Wertsteigerung der Edelmetalle, ohne dass diese direkt erworben werden müssen. Genauso beliebt sind Fonds, die auf Edelhölzer oder Getreide setzen. Wer sein Geld in diesen Fonds anlegen möchte, sollte allerdings berücksichtigen, dass Rohstoffe sehr starken Wertschwankungen ausgesetzt sind. Es ist ohne weiteres möglich, dass ihre Notierungen innerhalb eines Jahres um mehr als die Hälfte steigen oder fallen.

Auch Hedgefonds stellen eine besondere Form von offenen Fonds dar. Sie investieren das Fondsvermögen in sehr chancen- und risikoreiche Anlagen. In der Regel werden sie von einem erfahrenen Fondsmanager geleitet, der permanent auf der Suche nach überdurchschnittlich attraktiven Anlagemöglichkeiten weltweit ist, um den Fondseigner besonders hohe Renditen zu sichern. Die Investitionsobjekte dieser Fonds umfassen auch Devisen, Optionen und andere Finanzinnovationen. Aus diesem Grund gelten die Fonds als hoch spekulativ und sind nur Anlegern zu empfehlen, die notfalls den Verlust ihres Investments verkraften können. Dies setzt ein großes Gesamtkapital voraus. Auf keinen Fall sollten Sparer diese Fondsart für ihre Altersversorgung oder andere wichtige Investitionsziele nutzen. Darüber hinaus agieren die meisten dieser Fonds auf dem sogenannten grauen Kapitalmarkt und haben ihren rechtlichen Sitz an einem Offshore-Finanzplatz. Aus diesem Grund kann die Handelbarkeit der Anteile eingeschränkt sein und auch die rechtliche Aufsicht über das Fondsmanagement ist stark erschwert.

Dagegen sind Spezialfonds, die auf besondere Aktien setzen, mit wesentlich geringeren Risiken verbunden. Sie werden mit vielen verschiedenen Anlageschwerpunkten aufgelegt. Sehr populär sind zum Beispiel Fonds, die Aktien aus Emerging Markets oder Schwellenländern erwerben. Genauso gerne kaufen Anleger Fonds mit dem geographischen Schwerpunkten Nordamerika oder Europa. Auch die Spezialisierung von Fonds auf bestimmte Branchen ist weit verbreitet. So kaufen viele Fonds gezielt Aktien der Automobilindustrie, der Chemiebranche oder der Investitionsgüterindustrie. Eine besondere Form dieser Art von Fonds stellen die immer beliebter werdenden Ethikfonds dar. Sie haben das Ziel, ausschließlich Investments zu tätigen, die hohen moralischen Anforderungen gerecht werden. Dies bedeutet, dass sie nur Anteile an Aktiengesellschaften kaufen, deren Geschäftstätigkeit auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit abzielt. Eine Beteiligung an diesen Spezialfonds bietet den Anlegern die Möglichkeit, ihr Geld mit gutem Gewissen zu investieren und attraktive Renditen zu erzielen.

Florian Gerber

Ich fing bei Null an und hatte mit 26 Jahren ein Nettovermögen von etwas mehr als einer Million Euro. Ich hatte wirklich eine gute Zeit. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Ich habe zu hoch gepokert. Meine Frau und ich haben im Laufe von zweieinhalb Jahren alles verloren. Danach habe ich alles gelesen, was ich in die Hände bekommen konnte. Auf MeineGeldanlage.com versuche ich, mein Wissen zu dokumentieren.