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VV-Fonds: Flexible Strategie

Vermögensverwaltende Fonds konzentrieren sich nicht wie Rentenfonds und andere Finanzprodukte auf einen Wertpapiertyp, sie investieren in viele verschiedenen Anlageklassen. So können die Manager je nach Marktlage zielgenau investieren und zudem Risikostreuung realisieren.

Große Freiheiten für Manager: Anleger profitieren

Das wesentliche Merkmal von Vermögensverwaltenden Fonds stellt der breite Anlagehorizont dar. Das Management darf das Fondsvermögen zum Beispiel in deutsche Aktien, asiatische Nebenwerte, Immobilien und US-amerikanische Staatsanleihen anlegen. Andere Fonds verfolgen eine weit limitiertere Strategie, sie erwerben meist nur Wertpapiere einer Klasse und oftmals auch noch regional, branchenspezifisch oder indexspezifisch eingegrenzt. Dieses Konzept gewöhnlicher Fonds hat einen wichtigen Nachteil: Sinken beispielsweise die Aktienmärkte deutlich, verliert auch ein Aktienfonds in der Regel an Wert. Die Verantwortlichen versuchen zwar, sich besser entwickelnde Aktien zu kaufen. Gegen einen massiven Abwärtstrend können sich aber auch die klügsten Manager nicht stemmen.

Vermögensverwaltende Fonds können dank der großen Flexibilität das Fondsvermögen besser verwalten. Erwarten die Manager auf breiter Front fallende Aktienkurse, können sie den Aktienanteil reduzieren und das Kapital stattdessen in stabile Immobilienwerte oder in Krisenzeiten attraktive Edelmetalle stecken. In einem solchen Fall kann ein guter VV-Fonds den Wert der Anteilsscheine zumindest stabil halten oder gar steigern, während Besitzer von Aktienfonds Verluste verkraften müssen.

Ein empfehlenswerter Vermögensverwaltender Fonds setzt zudem immer auf Risikostreuung. Er investiert zu jeder Zeit in verschiedene Anlageklassen, um das Geld der Kunden stets vor unvorhersehbaren Risiken abzusichern. Es ändert sich nur die prozentuale Zusammensetzung und die Verteilung innerhalb der Wertpapiertypen. Drohen beispielsweise die Aktienmärkte der westlichen Industrienationen abzustürzen, verkaufen Manager Aktien dieser Länder. Einen Teil des Geldes investieren sie vielleicht in Aktien aus aufstrebenden Entwicklungsländern, die auch in dieser Phase steigende Kurse versprechen. Den anderen Anteil legen sie in Anlagetypen wie Immobilien, Renten und Edelmetalle an. Wichtig ist, dass Anleger tatsächlich einen solch Vermögensverwaltenden Fonds mit dieser Bandbreite an Investitionsmöglichkeiten kaufen. Oftmals entsteht Verwirrung, weil viele die Begriffe Vermögensverwaltende Fonds und Mischfonds synonym verwenden. Mischfonds bedeutet, dass Fondsmanager verschiedene Anlageklassen kombinieren können. Bei VV-Fonds handelt es sich somit um einen solchen Typ. Doch nicht alle Mischfonds fungieren als Vermögensverwaltende Fonds. Viele dieser Produkte beziehen nur die beiden Anlageklassen Aktien und Renten ein, oftmals zusätzlich regional beschränkt. Mit einer solchen Strategie lassen sich keine so hohen Renditen wie mit VV-Fonds erzielen.

Fonds mit guter Performance wählen

Das Konzept Vermögensverwaltende Fonds bietet die Chance überdurchschnittlicher Renditen. Das setzt allerdings ein kompetentes Management voraus. Die großen Freiheiten können auch dazu führen, dass die Verantwortlichen das Geld zur falschen Zeit in eine ungünstige Anlageklasse investieren. Deswegen sollten sich Interessierte über die Qualität eines Fonds informieren. Diese lässt sich unter anderem an der bisherigen Entwicklung eines Fonds entwickeln. Gewann der Kurs in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich an Wert, spricht das für eine auch künftig erfolgreiche Anlagestrategie. Für eine fundierte Einschätzung sollte ein Finanzprodukt aber schon einige Jahre existieren, ein Zeitraum von ein oder zwei Jahren genügt für eine Bewertung nicht. Dann kann es sich auch um Zufall handeln.

Darüber hinaus können Interessierte Testberichte in Fachzeitschriften lesen. Unabhängige Gesellschaften verleihen zudem Gütesiegel, die ebenfalls als Orientierung dienen können. Zusätzlich sollten sich Sparer das Verkaufsprospekt und Geschäftsberichte durchlesen. Dort finden sie detaillierte Informationen zur Anlagestrategie sowie zur aktuellen Zusammensetzung des Fonds. Bei dieser Recherche sollten sie auch weitere Aspekte berücksichtigen. Dazu zählen die Kosten, die sich aus dem einmaligen Ausgabeaufschlag und den jährlich anfallenden Verwaltungskosten ergeben. Der Ausgabeaufschlag kann allerdings zwischen einzelnen Banken variieren, manche gewähren ihren Depotkunden beim Kauf von VV-Fonds einen Rabatt. Mindestanlagesummen interessieren beim Vergleich ebenfalls.

Florian Gerber

Ich fing bei Null an und hatte mit 26 Jahren ein Nettovermögen von etwas mehr als einer Million Euro. Ich hatte wirklich eine gute Zeit. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Ich habe zu hoch gepokert. Meine Frau und ich haben im Laufe von zweieinhalb Jahren alles verloren. Danach habe ich alles gelesen, was ich in die Hände bekommen konnte. Auf MeineGeldanlage.com versuche ich, mein Wissen zu dokumentieren.